- In der US-Kleinstadt Ferguson ist ein Polizist angeschossen worden.
- In der Stadt haben wochenlang Menschen gegen das Vorgehen der Polizei protestiert, nachdem ein Polizist einen schwarzen Jugendlichen erschossen hatte.
Der Tathergang
Der angeschossene Polizist hat laut einer kurzen Erklärung seiner Dienststelle die Verfolgung zweier Männer aufgenommen, die die Flucht ergriffen hatten, als sie ihm begegnet waren. Dabei eröffnete einer der Flüchtenden das Feuer und traf den Polizisten am Arm. Laut eigener Aussage soll der Polizist mehrfach zurückgeschossen, aber keinen der beiden Männer getroffen haben.
Der Chef der Polizei von Ferguson, Thomas Jackson, schloss laut einem Bericht der New York Times jedoch einen Zusammenhang mit den vorangegangenen Protesten aus. "Es passierte nicht in der Umgebung des Bereichs, in dem die Proteste stattgefunden haben. Ich sehe keinen Grund, weshalb es irgendeinen Zusammenhang geben sollte."
Die Vorgeschichte
In dem Vorort von St. Louis im Bundesstaat Missouri hatte es teils gewaltsame Proteste gegeben, nachdem ein Polizist einen schwarzen Jugendlichen erschossen hatte. Der 18-jährige Michael Brown wurde von mindestens sechs Kugeln getroffen. Der Vorfall löste eine landesweite Debatte über Rassismus und Polizeigewalt aus. In Ferguson gab es wiederholt nächtliche Zusammenstöße zwischen der Polizei und zumeist jugendlichen Demonstranten. Der Gouverneur des Bundesstaats Missouri rief schließlich sogar die Nationalgarde ein.
Die Demonstranten warfen der Polizei vor, unverhältnismäßige Gewalt gegen friedliche Proteste einzusetzen. Bürgerrechtler klagen seit langem, dass die überwiegend weißen Polizeikräfte von Vorurteilen gegen Schwarze geprägt seien und besonders junge Männer bei Kontrollen drangsalieren würden.