USA: Plastikpuppe beschäftigt FBI:Der Barbie-Blick ins Kinderzimmer

Ein Spielzeug alarmiert das FBI: In einem internen Bericht warnen die US-Ermittler vor dem "Barbie Video Girl". Die Puppe aus dem Hause Mattel trägt eine Kamera um den Hals - und könnte von Pädophilen präpariert werden.

Harmloses Kinderspielzeug oder gefährlicher Köder? Die amerikanische Bundespolizei FBI warnt vor dem "Barbie Video Girl". Die neue Puppe aus dem Haus Mattel hat eine Videokamera in ihrem Halsband eingebaut und kann bis zu 30 Minuten Film aufnehmen, der dann auf einen Computer geladen oder auf einem kleinen Bildschirm auf dem Rücken der Puppe abgespielt werden kann. In einem internen Schreiben zeigten sich FBI-Beamte besorgt, dass die Puppe möglicherweise von Pädophilen zur Herstellung von Kinderpornographie benutzt werden könnte.

Video Barbie

Mit dem "Barbie Video Girl" können Kinder nicht nur spielen, sondern auch Videos aufnehmen - das hat das FBI auf den Plan gebracht.

(Foto: AP)

Bislang gebe es aber noch keine Berichte über derartige Straftaten. FBI-Sprecher Steve Dupre sagte, die Warnung sei versehentlich an die Medien geschickt worden. Es sei vielmehr eine Aufforderung an die Polizei gewesen, bei entsprechenden Ermittlungen nicht die Barbie-Puppe mit der eingebauten Kamera zu übersehen. Das FBI gebe regelmäßig derartige Warnungen an die Polizei heraus.

Eine Sprecherin von Mattel verwies darauf, dass laut FBI keine Vorfälle bekannt seien, in denen die Puppe für kriminelle Taten benutzt worden sei.

Allerdings listet das FBI in dem internen Bericht einen Fall auf, in dem ein wegen Kindesbelästigung verurteilter Mann einer Sechsjährigen eine derartige Barbie-Puppe geschenkt hatte, berichtete der Sender CNN. In dem Dokument erwähne das FBI ferner heimlich aufgenommene Videos mit kinderpornographischem Inhalt, die aber nicht mit Barbie-Puppen aufgenommen worden seien. "Die mögliche Kombination dieser beiden Methoden in einem einzigen Gerät bereitet den Ermittlern Sorge", heißt es in dem Bericht vom 30. November.

Einige Eltern sind nach Angaben von CNN alarmiert. "Das macht mir Angst", sagte William Porres aus dem US-Bundesstaat Washington. Er werde die Puppe seiner sechsjährigen Enkeltochter nicht zu Weihnachten schenken, obwohl sie bestimmt darüber entzückt wäre. "Aber sie ist mir wichtiger als ein Kichern am Weihnachtsmorgen".

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