USA:Netflix engagiert Michelle und Barack Obama

Lesezeit: 1 min

Der ehemalige US-Präsident und seine Frau haben mit dem Videostreamingdienst eine Kooperation abgeschlossen. Allerdings nicht vor, sondern hinter der Kamera.

Auf Wohltätigkeits-Dinners zu Gast sein, gut dotierte Reden halten, vielleicht ein Buch schreiben, das sind die üblichen Tätigkeiten ehemaliger US-Präsidenten - und auch ehemaliger First Ladys. Doch die Obamas sind anders: Sie werden TV-Produzenten. Der US-Streamingdienst Netflix hat sie engagiert, allerdings nicht etwa für eine Homestory oder eine Reality-TV-Show, sondern hinter der Kamera.

Barack Obama und seine Frau Michelle werden künftig Filme und Serien für das Unternehmen produzieren, wie das Unternehmen auf Twitter mitteilte. Die Mitarbeit sei auf mehrere Jahre angelegt. Möglich seien auch Dokumentationen und Fernsehfeatures.

Netflix erreicht weltweit 125 Millionen Haushalte. Neben Serien und Spielfilmen hat die Plattform auch politische Dokumentationen im Programm. Netflix-Chef Ted Sarandos sagte, das Ehepaar Obama sei in einer einzigartigen Position, Geschichten über Menschen zu entdecken, die ihr Umfeld voranbrächten. Michelle Obama sagte: "Barack und ich haben immer an die Macht des Geschichtenerzählens geglaubt - um uns zu inspirieren und unser Denken über die Welt zu verändern."

Über das finanzielle Volumen der Zusammenarbeit wurde nichts bekannt. Über das Vorhaben war bereits seit einigen Wochen spekuliert worden. Die New York Times hatte im März zuerst darüber berichtet. Darin hatte es geheißen, maßgebliche Themen der Produktionen könnten die Felder sein, die Obama auch als Präsident am Herzen gelegen hätten, etwa die Gesundheitspolitik, das Thema Einwanderung oder das Wahlrecht.

Allerdings, so hieß es damals in dem Artikel, solle die Arbeit auf Netflix nicht dazu genutzt werden, eine politische Auseinandersetzung mit seinem Nachfolger Donald Trump zu führen. Üblicherweise halten sich US-Präsidenten, ähnlich wie ehemalige deutsche Bundeskanzler, aus der Tagespolitik heraus.

© SZ.de/dpa/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Filmfestival Cannes
:Kampf um die Zukunft des Kinos

Zu Beginn des Filmfestivals von Cannes haben sich die Verantwortlichen mit dem Streamingdienst Netflix überworfen. Es geht um die große Frage, wer die Filmgeschichte weiterschreiben wird.

Von Tobias Kniebe

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: