USA:Mann erschießt drei Menschen in jüdischen Einrichtungen in Kansas

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Auf dem Gelände zweier jüdischer Einrichtungen im US-Bundesstaat Kansas erschießt ein etwa 70-Jähriger drei Menschen. Bei seiner Festnahme soll er Augenzeugen zufolge "Heil Hitler" gerufen haben.

Ein Mann hat in einem jüdischen Gemeindezentrum und einem nahe gelegenen jüdischen Seniorenheim im US-Bundesstaat Kansas am Sonntag drei Menschen erschossen. Nach Angaben der Polizei eröffnete der Täter zuerst das Feuer auf dem Parkplatz vor dem jüdischen Gemeindezentrum von Overland Park. Dabei tötete er einen 14-jährigen Jungen und seinen Großvater in einem Auto. Anschließend fuhr der Täter zum knapp zwei Kilometer entfernten jüdischen Altenpflegezentrum und erschoss dort eine Frau.

Wie Rabbi Herbert Mandl, der in Overland Park als Polizeiseelsorger arbeitet, dem Fernsehsender CNN sagte, fragte der Mann die Anwesenden, ob sie Juden seien. Dann eröffnete er das Feuer. Zur Zeit der Schießerei hielten sich zahlreiche Schüler zu einem Tanzwettbewerb in dem Gemeindezentrum auf.

Augenzeugen zufolge soll der Täter nach seiner Festnahme aus einem Polizeiwagen heraus "Heil Hitler" gerufen haben. Die Polizei erklärte, sie habe noch keine Kenntnis über ein Motiv, Antisemitismus sei angesichts der Tatorte aber denkbar.

Mögliche Verbindungen zum Ku-Klux-Klan

Nach Angaben des lokalen Polizeichefs John Douglass feuerte der Täter auf weitere Menschen, verfehlte sie aber. Wahrscheinlich habe er mehrere Waffen benutzt. Es gebe keine Hinweise darauf, dass der Täter die Opfer gekannt habe, sagte Douglass. Der Tatverdächtige sei etwa 70 Jahre alt und habe bei seiner Festnahme mehrere Statements abgegeben. Douglass wollte den Hitlergruß nicht bestätigen, sagte aber, die Äußerungen des Verdächtigen würden nun auf einen Zusammenhang mit der Tat überprüft.

Amerikanischen Medienberichten zufolge soll der ehemalige Soldat ehemaliges führendes Mitglied einer Ortsgruppe der rassistischen Organisation Ku-Klux-Klan und der Polizei wegen rassistischer und antisemitischer Aktivitäten bekannt sein. NBC berichtete, dass der Schüte 1979 wegen seiner KKK-Aktivitäten frühzeitig seinen Dienst bei der Eliteeinheit "Green Berets" quittieren musste.

US-Präsident Barack Obama zeigte sich schockiert. "Auch wenn wir noch nicht alle Einzelheiten kennen, sind die ersten Berichte aber erschütternd". Obama sprach den Familien der Opfer sein Mitgefühl aus.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/ebri/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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