USA:15-Jähriger muss wegen Brandstiftung Millionenstrafe zahlen

15-Jähriger soll Millionenstrafe wegen Brandstiftung zahlen

Es dauerte Wochen, bis die Feuerwehr den Flächenbrand in der Schlucht Eagle Creek Canyon im Bundesstaat Oregon unter Kontrolle hatte.

(Foto: dpa)
  • Ein 15-Jähriger muss wegen Brandstiftung mehr als 36 Millionen US-Dollar Strafe zahlen.
  • Der Junge hatte vor Gericht zugegeben, im vergangenen September Feuerwerkskörper in der Schlucht Eagle Creek Canyon im US-Staat Oregon gezündet zu haben. Danach war ein wochenlang andauernder Großbrand ausgebrochen.

Im vergangenen September hatte der 15 Jahre alte Junge Feuerwerkskörper in der Schlucht Eagle Creek Canyon im US-Bundesstaat Oregon gezündet. Was folgte, war ein Flammeninferno. Der Großbrand breitete sich über 200 Quadratkilometer aus - eine Fläche, doppelt so groß wie die Insel Sylt.

Nun hat ein Gericht in Oregon den Teenager dazu verurteilt, eine Entschädigung von mehr als 36 Millionen US-Dollar zu zahlen, umgerechnet etwa 31 Millionen Euro. Die Summe sei "eindeutig verhältnismäßig, weil sie den finanziellen Schaden, den der Jugendliche verursacht hat, nicht übersteigt", sagte der Richter des Bezirks Hood River County, John A. Olson, einem Bericht der lokalen Zeitung The Oregonian zufolge. Die Höhe der Strafe ergebe sich aus diversen Schäden und den Kosten für die Feuerbekämpfung, hieß es.

Der 15-Jährige hatte im Prozess das Zünden der Feuerwerkskörper zugegeben. Um den anschließenden Großbrand zu löschen, waren mehr als 1000 Feuerwehrleute im Einsatz. Medienberichten zufolge fielen mindestens vier Häuser dem Feuer zum Opfer, Hunderte Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Eine Überlandstraße blieb für zehn Tage gesperrt. Erst Ende November gelang es den Einsatzkräften, das Feuer vollständig unter Kontrolle zu bringen.

Im Februar war der Jugendliche bereits zu einer Bewährungsstrafe von fünf Jahren und fast 2000 Stunden gemeinnütziger Arbeit bei der Forstbehörde verurteilt worden. Ihm wurde zusätzlich aufgetragen, 152 Entschuldigungsbriefe an die vom Brand betroffenen Menschen und Institutionen zu schreiben - darunter auch Wanderer, die in dem Waldgebiet zeitweise von Flammen eingeschlossen gewesen waren.

Der Anwalt des Jungen bezeichnete bei einer Anhörung in der vergangenen Woche die Millionenentschädigung als "absurd" und "absolut albern". Er forderte den Richter auf, eine "vernünftige und angemessene" Summe zu nennen. Die volle Geldstrafe muss der Junge aber vermutlich nicht bezahlen: Laut Gesetz dürfen die Zahlungen nach zehn Jahren eingestellt werden, wenn ein Jugendlicher seine Bewährung beendet, keine weiteren Straftaten begeht und sich an die Zahlungspläne hält.

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