USA:Familie von 85-Jähriger verklagt Altenheim wegen Strip-Show

Im Städtchen Babylon auf Long Island soll sich Pikantes ereignet haben: Ein Altenheim beauftragte offenbar einen männlichen Stripper zur Unterhaltung der Bewohner. Die Familie einer Seniorin hat nun die Einrichtung verklagt.

Das Foto ist eindeutig: Ein gutgebauter Stripper beugt sich dicht über eine alte Dame im geblümten Kleid. Sie steckt ihm Geldscheine in den Slip. Nun verklagt die Familie der 85-Jährigen das Pflegeheim, weil die demenzkranke Seniorin Oper einer "infamen sexuellen Perversion" geworden sei, berichtet die New York Post.

Der Sohn der Heimbewohnerin entdeckte das Bild des Vorfalls kürzlich und schaltete direkt einen Anwalt ein. Ereignet haben soll sich die pikante Showeinlage jedoch schon 2012 im East Neck Nursing and Rehabilitation Center. Die Strip-Einlage soll Teil eines Unterhaltungsprogramms in dem Altenheim im Städtchen Babylon auf Long Island gewesen sein.

Ein Gremium aus mehreren Heimbewohner soll für die Unterhaltungsshow gestimmt haben, heißt es in den Berichten. Dem Stripper seien 250 Euro für seinen Auftritt bezahlt worden. Man behalte sich das Recht vor, Wünsche der Bewohner abzulehnen, in diesem Fall sei dem Wunsch jedoch zugestimmt worden, wird die Heimleitung in einer örtlichen Zeitung zitiert.

Die Familie der Seniorin stellt das Ereignis völlig anders dar. Die 85-Jährige, die "Zeit ihres Lebens als strenggläubige Baptistin gelebt hat", sei gegen ihren Willen dazu gedrängt worden, der Show-Einlage beizuwohnen. Die Frau sei ihrer Würde beraubt worden, teilte der Anwalt der Familie mit. Bei einer Pressekonferenz sagte die Frau, sie schäme sich sehr und fühle sich schrecklich; an Details könne sie sich aber nicht erinnern.

Wie viel Schadensersatz die Familie der Frau von dem Heim fordert, ist nicht bekannt. Jetzt untersucht das Gesundheitsministerium von New York den Vorfall.

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