USA:Früherer US-Präsident Jimmy Carter hat Krebs

Jimmy Carter

Der frühere US-Präsident Jimmy Carter wird im Oktober 91 Jahre alt.

(Foto: AP)
  • Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter ist an Krebs erkrankt und will sich in einem Krankenhaus in Atlanta behandeln lassen.
  • Bei einer Operation an der Leber zu Beginn des Monats sei ein fortgeschrittenes Stadium der Krankheit diagnostiziert worden.

Der frühere US-Präsident und Friedensnobelpreisträger Jimmy Carter leidet an Krebs. Das teilte der 90-Jährige in einer Stellungnahme mit.

Eine Operation an der Leber Anfang des Monats habe gezeigt, dass sich bereits Metastasen gebildet haben, die Krankheit also schon in einem fortgeschrittenen Stadium ist. "Ich werde meinen Terminkalender so umstellen, dass ich mich einer Behandlung unterziehen kann", sagte Carter.

Obamas Genesungswünsche: "Jimmy, du bist so zäh"

Etliche Genesungswünsche bekam Carter nach der Bekanntgabe in den sozialen Netzwerken. Präsident Obama schrieb in einer Erklärung, seine Frau Michelle und er wünschten ihm eine schnelle und vollständige Erholung. "Jimmy, du bist so zäh, und zusammen mit dem Rest von Amerika feuern wir dich an."

Der Demokrat Carter war zwischen 1977 und 1981 der 39. Präsident der USA, nachdem er sich bei der Präsidentschaftswahl gegen Gerald Ford durchgesetzt hatte. Eine Reihe von außenpolitischen Konflikten sorgten dafür, dass er nicht für eine zweite Amtsperiode wiedergewählt wurde und stattdessen deutlich dem Republikaner Ronald Reagan unterlag.

Friedensnobelpreisträger 2002

Nachdem er das Weiße Haus verlassen hatte, gründete er 1982 in Atlanta das Carter Center, um für Gesundheitsvorsorge, Demokratie und andere globale Angelegenheiten zu werben. Seine Ehefrau Rosalynn stand dabei oft an seiner Seite. Für die Arbeit des Zentrums wurde Carter 2002 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Carter reiste für das Zentrum noch in den vergangenen Jahren quer durch die Welt. Im Mai beobachtete er etwa die Wahl in Guyana. Dabei hatte er sich eine schlimme Erkältung zugezogen und musste frühzeitig abreisen. Er verfasste zudem bislang insgesamt mehr als 20 Bücher, darunter Memoiren, Poesie und politische Bücher.

In seinem neuesten Werk schreibt Carter auch über die Geschichte von Bauchspeicheldrüsenkrebs in seiner Familie. Demnach starben sein Vater, Bruder und zwei Schwestern allesamt an der Krankheit. Dieser Trend habe die Ärzte des früheren Präsidenten am Emory-Krankenhaus "beunruhigt". Seit etlichen Jahren sei er regelmäßig untersucht worden, um mögliche Symptome schnellstmöglich zu erkennen.

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