USA:Einwanderer demonstrieren für mehr Rechte

In den USA haben Hunderttausende für vereinfachte Einbürgerungsregeln demonstriert. Die Proteste am 1. Mai verliefen in den meisten Städten friedlich, in Los Angeles endete der Tag mit Gewalt.

Hunderttausende Immigranten haben in den USA gegen verschärfte Kontrollen und für neue Gesetze zur leichteren Einbürgerung demonstriert. Während die Proteste in den meisten amerikanischen Städten friedlich verliefen, kam es in Los Angeles zu schweren Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt, es kam zu Festnahmen.

USA: Proteste für vereinfachte Einbürgerungsregeln in den Straßen von Los Angeles.

Proteste für vereinfachte Einbürgerungsregeln in den Straßen von Los Angeles.

(Foto: Foto: ap)

Laut Behörden fingen einige Immigranten an, Steine und Flaschen auf Beamte zu werfen, als diese versuchten, eine Gruppe von Demonstranten von einer Straße zurück auf den Gehweg zu drängen. Die Polizei sei mit Knüppeln und Gummigeschossen gegen Teilnehmer des Marsches vorgegangen, hieß es von Seiten der Organisatoren.

Viele Demonstranten befürchteten, dass vor der Präsidentenwahl 2008 eine angestrebte Reform des Einwanderungsrechts aus dem Blickfeld gerate. Außerdem erklärten die Organisatoren, in den vergangenen Monaten hätten verschärfte Razzien für Angst unter den Illegalen gesorgt. Aus diesem Grund sei die Zahl der Demonstranten deutlich niedriger gewesen als 2006, als landesweit eine Million Menschen für die Rechte der Einwanderer auf die Straße gegangen war. Viele Ilegale hätten Angst, sich öffentlich zu zeigen.

In den USA leben schätzungsweise zwölf Millionen Menschen ohne gültige Aufenthaltserlaubnis. Eine Kompromissvorlage für ein neues Einwanderungs-gesetz scheiterte im vergangenen Jahr im Kongress, seither wurden restriktivere Vorschläge vorgelegt. "Wenn wir nichts tun, können sich Demokraten und Republikaner wieder zurücklehnen und nichts tun", sagte Angelica Salas, Direktorin der Koalition für menschliche Einwandererrechte in Los Angeles.

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