In den USA ist ein Mann nach 33 Jahren aus der Haft entlassen worden, nachdem eine DNA-Probe seine Unschuld bewiesen hatte. Der Oberste Gerichtshof des Bundesstaats Virginia widerrief das Urteil gegen den heute 59-jährigen Ex-Seemann Keith Harward.
Der Mann war zu lebenslanger Haft verurteilt worden, weil er 1982 einen Mann getötet und seine Ehefrau vergewaltigt haben sollte. Zur Verurteilung reichte damals der angebliche Zahnabdruck Harwards am Körper des Vergewaltigungsopfers.
Wer der wahre Täter war
Anfang dieses Jahres zeigten DNA-Tests, dass ein anderer Matrose die Taten begangen hatte. Der Täter war mittlerweile im Gefängnis verstorben, wo er wegen anderer Straftaten einsaß.
"Ich denke an mein eigenes Leben im Laufe der vergangenen 33 Jahre", sagte Generalstaatsanwalt Mark R. Herring auf einer Pressekonferenz. "Ich lernte meine Frau kennen, wir heirateten, gründeten eine Familie. Herrn Harward können wir diese Jahre nicht zurückgeben", sagte Herring nach Angaben der Zeitung Richmond Times-Dispatch. Er ordnete die schnellstmögliche Freilassung Harwards an.
149 unschuldig Verurteilte im Jahr 2015
2015 waren in den USA insgesamt 149 Menschen freigelassen worden, nachdem sie durchschnittlich jeweils 14,5 Jahre unschuldig im Gefängnis verbracht hatten, wie die Rechtsfakultät der Universität von Michigan mitteilte. Zwei Drittel der Betroffenen gehörten demnach ethnischen Minderheiten an, die Hälfte von ihnen waren Afroamerikaner.
Die Dunkelziffer der unschuldig Verurteilten liegt den Autoren der Studie zufolge deutlich höher.