Es soll ja vorkommen, dass Menschen bei einer Videothek einen Film ausleihen, ihn dann doch nicht anschauen und vergessen, die DVD oder BluRay zurückzugeben. Tage später kommt dann von der Videothek eine Mahnung, dann die zweite Mahnung. Das Ganze kostet am Ende ein kleines Vermögen und es wäre viel billiger gewesen, den Film direkt zu kaufen.
Vielleicht hätte das auch die 27-jährige Kayla Finley aus dem US-Bundesstaat South Carolina so machen sollen. Denn wegen eines Films, den sie vor neun Jahren ausgeliehen und nie zurückgegeben hat, verbrachte sie jetzt eine Nacht im Gefängnis.
Am vergangenen Donnerstag wollte sie in der Dienststelle des Sheriffs von Pickens County eigentlich nur kurz als Zeugin aussagen. Es ging um Belästigung und Stalking. Doch sie musste länger auf der Wache bleiben als geplant, denn gegen sie lag ein Haftbefehl vor.
Im Jahr 2005 hatte sie den Film "Moster in Law" ausgeliehen, eine Beziehungskomödie mit Jennifer Lopez und Jane Fonda in den Hauptrollen. Angeblich hat die Videothek mehrmals schriftliche Aufforderungen verschickt, um die VHS-Kassette zurückzubekommen. Doch die Briefe kamen offenbar nie bei Finley an, weil sie mehrmals ihren Wohnsitz wechselte. Auch die Videothek gibt es inzwischen nicht mehr.
"Ich habe nie mehr irgendetwas von dem Video gehört. Wenn doch, hätte ich mich sofort darum gekümmert", schreibt Finley auf der Facebook-Seite eines lokalen TV-Senders.
Nach ein paar Stunden wurde die 27-Jährige gegen Kaution freigelassen. Doch es wird zu einem späteren Zeitpunkt ein Gerichtsverfahren geben. "Unterlassung der Rückgabe einer geliehenen Videokassette" lautet der Tatvorwurf.
"Monster in Law" - deutscher Titel: "Das Schwiegermonster" - hat in der gewöhnlich sehr verlässlichen International Movie Database (IMDb) ein Rating von 5,4 Punkten - das ist eine ziemlich desaströse Wertung. Sicher also kein Film, für den es sich lohnen würde, ins Gefängnis zu gehen.