US-Bundesstaat North Carolina:Amoklauf im Altersheim

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Blutbad im US-Bundesstaat North Carolina: Ein Amokläufer stürmt ein Altersheim und tötet acht Menschen. Die Polizei rätselt über sein Motiv.

Ein 45-jähriger Mann hat am Sonntag in den USA ein Blutbad in einem Altenheim angerichtet. Er erschoss in einem Heim in Carthage (Bundesstaat North Carolina) sieben teils hochbetagte hilfsbedürftige Bewohner und einen Pfleger, teilten Behördenvertreter auf einer Pressekonferenz mit. Demnach waren die getöteten Patienten zwischen 78 und 98 Jahre alt, einige von ihnen waren an einen Rollstuhl gefesselt.

Ermittler untersuchen am Tatort eine Waffe: Der Amokläufer soll schwer bewaffnet in das Altenheim gestürmt sein. (Foto: Foto: AP)

Sechs der Opfer starben auf der Stelle, zwei weitere später im Krankenhaus. Vier Menschen wurden verletzt, darunter ein Polizist, der nach Medienberichten nach einem Notruf als erster am Ort des Verbrechens erschienen war. Er wurde am Bein getroffen, konnte aber inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Auch der Täter wurde nach Behördenangaben bei einem Schusswechsel mit der Polizei verletzt. Über seinen Zustand herrscht noch Unklarheit. Nach Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft kommt auf ihn eine Anklage wegen achtfachen Mordes und schweren tätlichen Angriffs auf einen Polizeibeamten zu.

Über die Motive des Schützen wurde in der Nacht zum Montag weiter gerätselt. Den Behördenangaben zufolge war er nicht in dem Pflegeheim angestellt, auch hatte er anscheinend dort keinen Familienangehörigen in Pflege.

Der Mann sei am Sonntagvormittag gegen 10 Uhr (Ortszeit) schwer bewaffnet in das auf Alzheimer-Patienten spezialisierte Pflegeheim Pinelake Health and Rehab Center eingedrungen, sagte Senator Harris Blake. Daraufhin habe er das Feuer eröffnet und auf die Patienten in ihren Rollsstühlen geschossen. Augenzeugen zufolge schoss er einfach "auf alles".

Bewohner der 1800-Seelengemeinde Carthage zeigten sich erschüttert. Der Ort liegt nach Medienberichten in einem beschaulichen Gebiet, das besonders viele Senioren anzieht. Die Nachricht vom Massaker verbreitete sich nach Schilderungen von Einwohnern wie ein Lauffeuer.

Viele Menschen versammelten sich in einer Kirche und warteten auf Nachrichten über das Schicksal der Heimbewohner. Die überlebenden und unverletzten Senioren wurden in eine andere Unterkunft verlegt. Das Heim bietet Platz für 110 Patienten, darunter auch Alzheimer-Kranke.

Der Amoklauf ist der jüngste in einer Serie von Bluttaten in diesem Monat. Am 10. März hatte ein Mann an einer Tankstelle im US-Staat Alabama zehn Menschen ermordet, bevor er dann selbst von der Polizei erschossen wurde. Am Tag danach tötete ein 17-Jähriger in Winnenden und Wendlingen in Baden-Württemberg 15 Menschen und sich selbst.

© dpa/Reuters/AFP/hai/liv - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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