US-Bundesstaat Colorado:Zwei Menschen sterben bei Waldbränden in USA

Die Waldbrände von Colorado haben mindestens zwei Todesopfer gefordert. Es handelt sich vermutlich um ein Ehepaar, dessen Leichen in der Stadt Colorado Springs geborgen wurden. Präsident Obama besuchte die Stadt. Er rief den Notstand aus und versprach Bundeshilfen.

Bei den Waldbränden im US-Bundesstaat Colorado hat es mindestens zwei Todesopfer gegeben. In Colorado Springs hätten Rettungskräfte eine weitere Leiche geborgen, sagte Polizeichef Peter Carey. Die erste Leiche war am Donnerstagabend in der Ruine eines ausgebrannten Hauses in Colorado Springs entdeckt worden, wie Carey sagte.

Am Freitagnachmittag sei dann dort die zweite Leiche gefunden worden. Nach Angaben einer Polizeisprecherin handelt es sich dabei vermutlich um die vermisste Ehefrau des ersten Opfers.

Nahe Colorado Springs, der zweitgrößten Stadt des Bundesstaates, zerstörten die Flammen nach Angaben von Bürgermeister Steve Bach mindestens 346 Häuser. Das Waldo-Canyon-Feuer - benannt nach dem Nationalpark, in dem es am Samstag aus noch unbekannter Ursache ausgebrochen war - war am Dienstagabend in Wohngebiete von Colorado Springs vorgedrungen. Mehr als 20.000 Häuser waren weiter bedroht, darunter eine Ausbildungsstätte der US-Luftwaffe.

Obama traf am Freitag im hundert Kilometer südlich von Denver gelegenen Colorado Springs ein. Eine dichte Rauchdecke lag über der Stadt. Der Bevölkerung von Colorado Springs sei durch das Feuer das Herz gebrochen worden, sagte Obama, als er sich die Zerstörungen vor Ort ansah. Der Bundesstaat sei von einem der "schlimmsten Brände" in seiner Geschichte betroffen.

Obama verspricht Bundeshilfen

Wenn sein Land von Naturkatastrophen dieser Art getroffen werde, "dann steht Amerika zusammen", betonte Obama. Der US-Präsident dankte den Feuerwehrleuten, die "wahre Helden" seien, für ihren "mutigen, entschlossenen und professionellen" Einsatz. Vor seinem Besuch hatte Obama den Notstand für Colorado ausgerufen. Den örtlichen Behörden versprach er Bundeshilfen aus Washington.

Nach deutlichen Fortschritten der Feuerwehr soll das Feuer am Freitag zu 25 Prozent eingedämmt worden sein, meldete die Nachrichtenagentur AFP. Laut dpa waren es nur 15 Prozent. "Das Wetter war auf unserer Seite wie nie zuvor", sagte die Verantwortliche für die Nationalparks Pike und San Isabel, Jerri Marr. Weil die Temperaturen sinken, könnte die Arbeit der Feuerwehr leichter werden.

Zuvor hatten die Brandbekämpfer gegen ständig wechselnde Windrichtungen gekämpft. Die Angaben zur zerstörten Waldfläche korrigierten die Behörden nach unten. Demnach wurden bislang mehr als 6800 Hektar Land von den Flammen zerstört, anstatt wie zuvor angegeben 7500. Die Zeitung The Gazette aus Colorado Springs berichtete, in der Stadt seien mehrere Menschen festgenommen worden, die in die evakuierten Stadtteile eingedrungen seien. Polizeichef Carey sagte, er rechne mit Diebstählen.

In den Notunterkünften für die 36.000 in Sicherheit gebrachten Menschen stellen die Behörden Laptops zur Verfügung, damit die Bewohner per E-Mail oder über die Vermissten-Webseite des Roten Kreuzes Angehörige benachrichtigen können.

In Colorado bekämpft die Feuerwehr derzeit mehrere Waldbrände, insbesondere das durch einen Blitzschlag ausgelöste High-Park-Feuer nahe Fort Collins, hundert Kilometer nördlich von Denver. Angefacht von extrem hohen Temperaturen, anhaltender Trockenheit und starken Winden wüten derzeit rund 40 Brände im Westen der USA. Besonders betroffen sind neben Colorado die Bundesstaaten Utah, Montana, New Mexico und sogar Alaska.

Nach Angaben des Weißen Hauses sind insgesamt rund 8800 Brandbekämpfer, 550 Löschfahrzeuge und 170 Löschhubschrauber im Einsatz. Auch ein Flugzeug der US-Luftwaffe half bei der Brandbekämpfung.

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