Urteil in den USA:Frisch Verheiratete tötete Ehemann

Lesezeit: 1 min

Sie sind frisch verheiratet und gemeinsam im Urlaub, als ein Streit eskaliert. Dabei stößt eine Frau ihren Ehemann von einer Klippe. Jetzt hat ein Gericht in Montana keine Gnade walten lassen.

Sie waren erst acht Tage verheiratet, als ein Streit im Urlaub tödlich endete. Eine Frau stieß ihren Ehemann in einem Handgemenge von einer Klippe. Jetzt ist sie im US-Bundesstaat Montana zu 30 Jahren Haft verurteilt worden.

Jordan Linn Graham habe keine Chance auf Bewährung und müsse zudem in den fünf Jahren nach ihrer Freilassung überwacht werden, berichtete die Lokalzeitung Missoulian.

Der Richter ordnete außerdem an, dass sich Graham in psychologische Behandlung begibt und 16 910 Dollar zahlt - Kosten für die Bergung des Leichnams ihres Mannes.

Eine "sehr seltsame" Frau

Zwischen den Frischvermählten war es im Sommer 2013 beim Wandern im Glacier Nationalpark in Montana zum Streit gekommen. An einem steilen Abgrund packte der Mann die damals 22-Jährige der Anklageschrift zufolge am Arm. Die riss sich aber los und schubste ihren 25 Jahre alten Ehemann mit beiden Händen in den 91 Meter tiefen Abgrund. Ermittler entdeckten die Leiche Tage später.

Im Prozess bekannte sich die Frau im Dezember schuldig. Diese Woche versuchte sie aber vergeblich, dieses Schuldbekenntnis vor Gericht zurückzunehmen.

Freunde Grahams berichteten, dass sie bereits kurz nach der Hochzeit Zweifel an ihrer Entscheidung geäußert habe. Nach dem Verschwinden ihres Mannes schrieb sie den Ermittlern zufolge rege SMS-Nachrichten, in denen sie über das Verschwinden ihres Mannes rätselte. Sie habe sogar einen zweiten E-Mail-Account eröffnet, um sich als Freund ihres Mannes namens "Tony" auszugeben und mit sich selbst per Mail über das mysteriöse Verschwinden auszutauschen. Auf diese Weise habe sie ihrer Lügen-Geschichte Glaubwürdigkeit verleihen wollen. So berichtete "Tony" von einem Ausflug mit Freunden, bei dem ihr Mann allein zu einer Wanderung aufgebrochen und nicht wieder zurückgekehrt sei.

Graham sei "sehr seltsam" und habe irrationale Gründe für ihre Tat angegeben, zitiert die Zeitung Missoulian den Richter. Sie sei eine normale Person, zumindest an der Oberfläche. Aber wie könne eine normale Person ihren Mann nach acht Tagen töten, dann lügen und das Gericht täuschen, so der Richter.

© dpa/afp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: