Urteil im Pokerraub-Prozess:Sechs Jahre Haft für Drahtzieher

Er organisierte den Raub, warb Mittäter an und teilte am Ende die Beute auf: Der Drahtzieher hinter dem spektakulären Überfall auf ein Pokerturnier in Berlin 2010 ist zu sechs Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt worden. Das Urteil gegen den mutmaßlichen Tippgeber steht noch aus. Er soll selbst an dem Turnier teilgenommen haben.

Der Prozess dauerte 17 Monate und ging nun mit einer hohen Haftstrafe zu Ende: Der Drahtzieher hinter dem spektakulären Überfall auf ein Pokerturnier in Berlin muss sechs Jahre und vier Monate ins Gefängnis. Der 30-jährige Angeklagte wurde schuldig gesprochen, die eigentlichen Täter über einen Verwandten angeheuert, diese vor Ort instruiert, den Fluchtwagen gefahren und die Beute später aufgeteilt zu haben.

European Poker Tour in Berlin

Das fünftägige Pokerturnier im März 2010 in einem Berliner Luxushotel (Archivbild) begann unspektakulär - wurde jedoch durch einen brutalen Raubüberfall abrupt beendet.

(Foto: dpa)

Bei dem Überfall im März 2010 auf das Pokerturnier in einem Luxushotel am Potsdamer Platz waren Startgelder im Wert von 242.000 Euro erbeutet worden. Drei Wachmänner wurden verletzt.

Mit dem Urteil folgt das Gericht dem Antrag des Staatsanwalts, die Verteidigung hatte eine etwas geringere Strafe gefordert. Das Gericht hielt dem 30-Jährigen zu Gute, dass er im Verfahren geständig war und auch Namen der Mittäter benannt hatte. Zudem gab er 22.000 Euro aus seinem Beuteanteil zurückgegeben. Wie sich im Prozess herausstellte, erhielten der Angeklagte und die vier Räuber jeweils 45.000 Euro aus der Beute. Davon mussten sie 5000 Euro an einen Tippgeber abgeben.

In dem Prozess, der seit August 2010 lief, war ursprünglich auch eben dieser mutmaßliche Tippgeber angeklagt. Gegen den 32-Jährigen wird nun gesondert weiter verhandelt. Er soll am Pokerturnier teilgenommen und damals das Zeichen zum Losschlagen gegeben. Die vier 19- bis 21-jährige Räuber wurden bereits zu Gefängnisstrafen in Höhe von bis zu drei Jahren und neun Monaten verurteilt.

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