Unwetter über Deutschland:Sechs Menschen im Zeltlager verletzt

  • Nach einem Sommertag mit Temperaturen um die 30 Grad Celsius hat das Wetter in der vergangenen Nacht Kapriolen geschlagen.
  • Vor allem in Nordrhein-Westfalen und Hessen gab es heftige Unwetter.
  • In einem Zeltlager am Niederrhein wurden sechs Menschen von durch einen Blitzeinschlag verletzt.
  • Auch am Samstag soll es zu starken Gewittern kommen - im Osten Deutschlands teilweise sogar mit Starkregen und Hagel.

Schwere Unwetter in NRW

Erst Hochsommerwetter, dann Unwetter: Blitz und Donner sind am Freitag über Nordrhein-Westfalen und Hessen hinweggezogen. Im Eifelkreis Euskirchen war die Feuerwehr nach Starkregenfällen pausenlos im Einsatz. "Wir haben Notrufe ohne Ende", sagte ein Sprecher. In Bonn fielen Straßenbahnen aus, nachdem Äste in die Oberleitungen gefallen waren und große Gegenstände die Gleise blockierten.

In einem Zeltlager in Brüggen hätten zwei Betreuer und vier Jugendliche bei dem heraufziehenden Unwetter ein Zelt festhalten müssen, damit es nicht wegfliegt, sagte der stellvertretende Kreisbrandmeister. Dann sei ein Blitz direkt ins Zelt eingeschlagen. Die sechs Verletzten kamen ins Krankenhaus. Keiner von ihnen habe schwere Verbrennungen erlitten.

Vollgelaufene Keller nach Starkregen

In Zülpich im Kreis Euskirchen wurden zahlreiche Keller unter Wasser gesetzt. Nach Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) könnten dort rund 70 Liter pro Quadratmeter gefallen sein, sagte eine Sprecherin. Die Gewitterzelle bewegte sich danach langsam auf Bonn und Köln zu.

Die Feuerwehr in Freiburg rückte mit einem Goßaufgebot aus, um gegen die Wassermassen zu kämpfen, wie ein Sprecher mitteilte. Gullys waren von Laub verstopft, Keller standen unter Wasser, Unterführungen waren unpassierbar. Auch in Rheinhessen setzte Starkregen viele Keller von Wohnhäusern und Geschäften unter Wasser. Besonders betroffen waren Bingen und die Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, wie die zuständige Feuerwehrleitstelle in Mainz berichtete. In einigen Kellern habe das Wasser bis zu zwei Meter hoch gestanden. 250 Notrufe gingen ein. Die Feuerwehr rückte zu 100 Einsätzen aus.

Starke Gewitter auch am Samstag

Am Samstag sollen erneut dunkle Gewitterwolken ins Land ziehen. Wie der DWD mitteilte, ist lokal wieder mit Starkregen zu rechnen.

Demnach wird die Gewitterzone Deutschland von Südwesten nach Nordosten überqueren. Im Osten Deutschlands kann es zu heftigen Gewittern kommen, kurzzeitig könnte es zu Starkregen mit Hagel kommen. Der DWD berichtet: "Die stärksten Unwetter treten vermutlich von Ostniedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern über Brandenburg und Sachsen-Anhalt bis zum Erzgebirge auf." Je nach Lage könnten die Gewitter darüber hinaus von Sturmböen begleitet sein.

Im Süden und am Alpenrand werden Unwetter nur zögerlich nachlassen, vor allem in der zweiten Nachthälfte könnte es noch kräftig gewittern.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: