Unwetter in Südfrankreich:Sintflutartige Regenfälle - mehrere Tote

Meterhohe Wassermassen in den Straßen, panische Menschen auf Hausdächern: Schwere Regenfälle haben im Süden Frankreichs für Chaos und Zerstörung gesorgt.

Die Wassermassen kamen sintflutartig vom Himmel und verwandelten Straßen in reißende Flüße: In Südfrankreich haben die schwersten Regenfälle seit Jahren für Chaos und Zerstörung gesorgt. Widersprüchliche Angaben gibt es zur Zahl der Opfer: Bis zu 15 Menschen sollen infolge der Unwetter ums Leben gekommen sein. Im Département Var, das am schwersten betroffen war, werden nach den Überschwemmungen zudem noch Personen vermisst, wie die dortige Präfektur mitteilte.

Unwetter in Südfrankreich, AFP

Die südfranzösische Stadt Draguignan wurde durch die sintflutartigen Regenfälle nahezu komplett überflutet: Drei Menschen kamen hier in den Wassermassen ums Leben.

(Foto: AFP)

Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy zeigte sich tief betroffen und rief die Regierung auf, den Opfern die nötige Unterstützung zukommen zu lassen.

In einigen Orten wälzten sich am Dienstag bis zu zwei Meter hohe Wassermassen durch die Straßen. Autofahrer mussten ihre Fahrzeuge abstellen und sich in Treppenhäuser flüchten, wie örtliche Medien berichteten. Die Rettungskräfte seien vor allem bemüht, Menschen zu helfen, die in ihren Autos, in ihren Häusern oder auf Gebäudedächern festsäßen, teilten die Behören mit. Bereits etwa 900 Betroffene seien mit Hubschraubern aus misslichen Lagen befreit worden.

Die Stadt Draguignan stand zu weiten Teilen unter Wasser, wie Augenzeugen berichteten. Allein hier wurden nach offiziellen Angaben drei Leichen geborgen. Autos trieben durch die Straßen.

Mehr als eintausend Rettungskräfte waren in der bergigen Region oberhalb der Mittelmeerküste im Einsatz, wie die Behörden mitteilten. In etwa 175.000 Haushalten fiel wegen der Überschwemmungen der Strom aus.

Ein Hochgeschwindigkeitszug mit 300 Passagieren an Bord musste auf der Strecke von Nizza nach Lille in Nordfrankreich seine Fahrt in Luc unterbrechen. Hunderte Reisende saßen zudem an Bahnhöfen fest, weil keine Züge mehr fuhren. Am Flughafen Toulon-Hyères mussten wegen der Überschwemmungen vorerst alle Flüge gestrichen werden.

In der Region waren innerhalb von nur zwölf Stunden etwa 180 Millimeter Regen gefallen, so viel wie seit Jahren nicht mehr.

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