Unwetter in Deutschland:"Die Lage ist dramatisch"

  • Schon wieder hat Starkregen Straßen und Keller überflutet.
  • In der Nacht zum Freitag traf es vor allem das Saarland, Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg.
  • Am Freitag setzten sich die Unwetter in Nordrhein-Westfalen fort. Dort war vor allem die Stadt Soest betroffen.
  • Später am Freitag erreichten die Gewitter auch den Norden.

Nach den schweren Unwettern der vergangenen Tage sind am Freitagmorgen heftige Gewitter über Nordrhein-Westfalen gezogen. Keller liefen voll, die Bahn meldete Verspätungen. Betroffen waren unter anderem die Regionen Düsseldorf, Wuppertal und Solingen ebenso wie der Rhein-Sieg-Kreis. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Essen hatte erneut vor Unwettern gewarnt. Stellenweise hat es mehr als 40 Liter pro Stunde und Quadratmeter geregnet, größere Störungen blieben aber aus.

In der Nacht zum Freitag hatten in vielen Teilen Deutschlands Unwetter gewütet - wie schon die Tage zuvor. In Bayern ließen Starkregen und Gewitter Keller volllaufen, es gab Straßensperrungen. In Oberfranken lösten sich nach Polizeiangaben mehrere Schlammlawinen und rutschten auf Straßen. Teile einer Kreisstraße seien weggespült worden. Alleine im Landkreis Wunsiedel waren mehr als 350 Feuerwehrleute im Einsatz.

Auch im Saarland und in Rheinland-Pfalz setzte ein heftiges Gewitter Straßen und Keller unter Wasser. "Die Lage ist dramatisch", sagte eine Polizeisprecherin in Saarbrücken. Vor allem die Städte St. Ingbert und Blieskastel, die Ortschaft Kleinblittersdorf sowie ein Ortsteil von Saarbrücken seien überflutet. "Wir haben wegschwimmende Autos und unterspülte Straßen." In Kleinblittersdorf stürzte eine Brücke ein. Die Autobahn 1 wurde auf der Höhe Riegelsberg gesperrt, die Autobahn 620 auf Höhe Saarbrücken. Die meisten Straßen in den betroffenen Gemeinden waren nicht befahrbar.

In den Landkreisen Birkenfeld und Saarburg in Rheinland-Pfalz sowie im Raum Ludwigshafen gab es überflutete Straßen und vollgelaufene Keller. In Morbach schlug ein Blitz in eine Kapelle ein. Die Turmspitze hatte Feuer gefangen. Das Gebäude selbst brannte laut Polizei aber nicht ab.

In Baden-Württemberg war besonders der Norden des Bundeslandes betroffen. Im Raum Mannheim, in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis kam es zu überfluteten Kellern und Straßen. Vereinzelt stürzten Bäume um. Auch rund um Karlsruhe flutete Regenwasser Keller und Straßen. Einen Schaden im sechsstelligen Bereich verursachte ein Blitzeinschlag in das Dach eines Einfamilienhauses in Sternenfels. Im niedersächsischen Meppen (Landkreis Emsland) schlug am Donnerstagabend ein Blitz in ein Wohnhaus ein und löste ein Feuer aus. Verletzt wurde niemand.

In Nordrhein-Westfalen zogen am Donnerstag und am Freitag ebenfalls Gewitter über das Land. Vor allem im Münsterland standen Keller und Straßen unter Wasser. In der Nacht zum Freitag hatte sich die Lage vorübergehend beruhigt, sagte ein Polizeisprecher. Am Freitagnachmittag ging jedoch über der westfälischen Kreisstadt Soest erneut ein heftiges Unwetter nieder. Die Altstadt wurde überflutet, Keller liefen bis unter die Decke voll. Die Feuerwehr sei mit allen Kräften im Einsatz und habe Verstärkung angefordert, hieß es von den Behörden.

Später am Freitag erreichten die Gewitter auch den Norden Deutschlands. In Hamburg musste das Elbjazz-Festival wegen Gewitter und Starkregens unterbrochen werden, auf den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld wurde der Flugbetrieb zeitweise eingestellt, wie die Flughafengesellschaft FBB mitteilte. Später lief der Flugbetrieb wieder an, allerdings kam es den Angaben zufolge zu Verspätungen und Streichungen an beiden Flughäfen.

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