Universität in Texas:Mann schießt nach Räumungsbefehl um sich

Bei einer Schießerei in der Nähe einer Universität im US-Bundesstaat Texas sind drei Menschen getötet worden, darunter auch der mutmaßliche Schütze. Der Mann eröffnete das Feuer, als ihm Polizisten einen Räumungsbefehl übergeben wollten.

Bei einer Schießerei im US-Bundesstaat Texas sind am Montag drei Menschen ums Leben gekommen, darunter der Schütze selbst. Bei den anderen beiden Toten handelt es sich nach Polizeiangaben um einen Polizeibeamten und einen Zivilisten.

Zwei weitere Polizisten und eine Frau seien nach der Schießerei in der Stadt College Station nahe der Texas A&M University mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte die Polizei mit. Wie die New York Times berichtete, ist der Zustand der Frau nach einer Operation noch immer kritisch.

Der bei dem Vorfall getötete Polizist habe eine abseits des Campus gelegene Wohnung aufgesucht, als der Schütze plötzlich aus dem Haus heraus das Feuer eröffnet habe, sagte der stellvertretende Polizeichef im Bezirk Brazos, Scott McCollum. Warum der Beamte dort hinging, war demnach zunächst unklar. US-Medien und die Nachrichtenagentur dpa meldeten später jedoch übereinstimmend, der Polizist habe dem Schützen einen Räumungsbefehl übergeben sollen.

Nach einem Notruf seien weitere Polizisten am Schauplatz eingetroffen, sagte McCollum weiter. Sie hätten den Angreifer angeschossen und ihn zunächst in Gewahrsam genommen. Die Sicherheitskräfte hätten das Areal östlich des Campus kurz nach der Schießerei abgesichert, teilte Polizeisprecher John Agnew mit. Es sei aber nicht davon auszugehen, dass ein zweiter Verdächtiger an der Tat beteiligt sei.

Der Schütze sei jedoch später für tot erklärt worden. Medienberichten zufolge handelt es sich um einen 35 Jahre alten Mann. Schilderungen des US-Senders CNN unter Berufung auf dessen mutmaßlichen Facebook-Profils, bei dem Toten habe es sich um einen Waffennarren gehandelt, blieben zunächst unbestätigt.

Kurz vor 12:30 Uhr (Ortszeit) hatte die Universität per SMS und auf ihrer Webseite eine Warnung herausgegeben, wonach unweit des campuseigenen Footballstadions ein Schütze unterwegs sei. Anwohner und Studenten wurden aufgefordert, der Gegend fernzubleiben.

Leerer Campus dank Sommerferien

Das Gros der Studenten sei am Montag nicht auf dem Universitätsgelände gewesen, sagte die Sprecherin von A&M, Sherylon Carroll. Das Herbstsemester beginnt erst am 27. August. "Es schien ziemlich ruhig zu sein", sagte Carroll weiter. "Zum besagten Zeitpunkt waren offensichtlich nicht allzu viele Leute draußen."

College Station liegt etwa 150 Kilometer nordwestlich von Houston. An der Texas A&M University sind laut ihrer Webseite mehr als 50.000 Studenten eingeschrieben.

Der texanische Gouverneur Rick Perry äußerte sein Mitgefühl für die Opfer der Schießerei. Seine Gebete seien bei all jenen, die verletzt wurden, sagte er bei einer Veranstaltung in Florida. Perry ist selbst Absolvent der A&M.

Erst am vorvergangenen Sonntag hatte ein als Rechtsextremist identifizierter Mann in einem Sikh-Tempel im US-Bundesstaat Wisconsin um sich geschossen und sechs Menschen getötet, bevor er von einer Polizeikugel getroffen wurde und sich schließlich selbst in den Kopf schoss.

Ende Juli tötete ein Amokläufer bei einer Premiere des neuen Batman-Films in Aurora bei Denver zwölf Menschen, mehr als 50 wurden verletzt.

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