Wie durch ein Wunder überlebten alle 309 Insassen eines modernen Airbus der Fluggesellschaft Air France eine schwere Bruchlandung der Maschine in Kanada.
43, unter ihnen ein erst wenige Wochen altes Baby, wurden in Krankenhäuser gebracht. 22 von ihnen wurden nach Angaben der Airline leicht verletzt.
Kurz nachdem sich Passagiere und Besatzung in einer an dramatischen Szenen reichen Evakuierung in Sicherheit gebracht hatten, explodierte die Maschine am späten Dienstagnachmittag (Ortszeit) auf dem Flughafen der Millionenstadt Toronto.
Das Großraumflugzeug brannte trotz des Einsatzes mehrerer Löschzüge der Flughafenfeuerwehr völlig aus. Experten sprachen angesichts der Tatsache, dass trotzdem niemand ums Leben kam, von einem der größten Wunder der Luftfahrtgeschichte.
Sturmböen und Gewitter
Die Maschine vom Typ A 340-300 war bei Sturmböen in einem Gewitter mehr als 200 Meter über das Ende der regennassen Landebahn hinausgeschossen und in einer Senke zerbrochen. Es war der erste größere Unfall einer Maschine dieses modernen Flugzeugtyps.
Alle 297 Passagiere und 12 Besatzungsmitglieder hätten den Airbus in kürzester Zeit verlassen können, bevor die Maschine Feuer fing, teilte Air France mit. Das Flugzeug war am Nachmittag von Paris aus in die kanadische Metropole abgeflogen.
Während Feuerwehrleute gegen die haushohen Flammen ankämpften, flohen viele der Geretteten auf eine nahe gelegene Autobahn und hielten in ihrer Not Fahrzeuge an. "Ich bin nur wie verrückt gerannt", berichtete der Passagier Roel Bramer.
Blitz im Moment der Landung
Er habe einen Blitz gesehen, genau in dem Moment, als die Maschine landete. Ein Air- France-Sprecher sagte, man schließe nicht aus, dass ein Blitzschlag zu dem Unglück beigetragen habe. Zum Zeitpunkt der Bruchlandung tobten im Luftraum über Toronto schwere Gewitter und die Landebahn sei sehr rutschig gewesen, hieß es.
Air-France-Chef Jean-Cyril Spinetta wollte am Mittwoch in Paris zu dem Unfall des Air-France-Airbus Stellung nehmen. Kanada und Frankreich kündigten gemeinsame Ermittlungen an.
Ein Team von 15 Experten beider Länder werde unter anderem das Verhalten der Piloten, das Zusammenspiel zwischen ihnen und dem Tower sowie die Informationen und Anweisungen der Fluglotsen überprüfen.