Unfall:Mehr als 50 Verletzte bei Zugunglück in Barcelona

Der Regionalzug, der in Barcelona zu spät zum Stehen kam. (Foto: REUTERS)
  • Ein voll besetzter Zug kracht bei der Einfahrt in die Estación de Francia gegen einen Prellbock am Bahnsteigende.
  • Unter den Verletzten ist auch der Zugführer.

Bei einem Zugunglück im spanischen Barcelona sind mehr als 50 Menschen verletzt worden. Wie die katalanischen Rettungskräfte am Freitag erklärten, war unter ihnen ein Schwerverletzter. Mehrere Menschen mussten in Krankenhäusern behandelt werden, teilte die katalanische Gesundheitsbehörde mit. Unter den Verletzten ist auch der Zugführer.

Der Unfall ereignete sich am Freitagmorgen in der Rushhour im Zentrum der Hauptstadt Kataloniens, sagte eine Sprecherin des Zivilschutzes. Demnach kam ein aus Sant Vicenç de Calders kommender Vorortzug bei der Einfahrt im Fern- und Regionalbahnhof Estación de Francia (Französischer Bahnhof) nicht rechtzeitig zum Stehen - und prallte gegen einen Prellbock.

Weil der Zug überfüllt war, standen offenbar viele Passagiere zum Zeitpunkt des Unglücks, was die Zahl der Verletzten erhöhte. Viele wurden auf dem Bahnsteig behandelt. Einige weinten und standen unter Schock. Zahlreiche Kranken-, Polizei- und Feuerwehrwagen waren vor Ort.

Die Zugführerkabine wurde von der Feuerwehr und der Regionalpolizei mit einer Plane abgedeckt. Von Medien zitierte Zeugen berichteten, die Kabine sei beim Aufprall völlig zerstört worden. Der Unfallzug blieb ansonsten weitgehend unbeschädigt. Die Unfallursache war zunächst unklar. Die Bahngesellschaft Renfe und auch die Polizei teilten mit, Ermittlungen seien aufgenommen worden.

Verkehrsminister Íñigo de la Serna und Bürgermeisterin Ada Colau besuchten den Unfallort. Beim Unfallzug seien alle vorgeschriebenen Wartungsarbeiten durchgeführt worden, zuletzt am 18. Juli, versicherte de la Serna. Es gebe auch keine Indizien für überhöhte Geschwindigkeit. Der Zugführer habe sieben Jahre Erfahrung. Auch er habe unter Schock gestanden und noch keine Aussage machen können, teilten die Behörden mit.

© sz.de/afp/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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