Nach sintflutartigen Regenfällen kämpfen Zehntausende Rettungskräfte an der russischen Grenze zu China gegen das schlimmste Hochwasser der Region seit 120 Jahren. Präsident Wladimir Putin entsandte am Sonntag weitere Helfer in das Krisengebiet im äußersten Osten entlang des Amur-Flusses. Dort mussten bereits mehr als 17.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen.
Etwa 5300 Häuser in mehr als 120 Orten seien überflutet, sagte Zivilschutzminister Wladimir Putschkow. Eine riesige Transportmaschine brachte Planierraupen zum Dammbau sowie Boote und Nahrung in die betroffene Region. In der Stadt Chabarowsk führe der Amur-Fluss mit 6,47 Meter schon fünf Zentimeter mehr Hochwasser als bei der bisherigen Rekordflut im Jahr 1897, hieß es vom Zivilschutz.
Ein Grund für den höheren Pegelstand sei, dass Wasser aus zwei vollgelaufenen Staudämmen abgelassen worden war. Wenn sich die Lage verschlechtere, müssten weitere 100.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden, hieß es von der zuständigen Behörde. Die schweren Niederschläge dauern in einigen Regionen bereits seit mehreren Wochen an.
Hochwasser trifft auch andere Regionen Chinas. Bei Überschwemmungen im Nordosten seien mindestens 37 Menschen ums Leben gekommen, berichtet AFP. Mehr als 2500 Häuser wurden durch die Überschwemmungen komplett zerstört, 12.500 schwer beschädigt. Etwa 140.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, hieß es von chinesischen Nachrichtenagenturen. Taifun Utor sorgte hingegen im Süden Chinas mit schweren Regenfällen für Überschwemmungen und Erdrutsche.