TV-Kommissar ignoriert Rauchverbot:Fluppe zum Film

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Ein "Tatort"-Kommissar auf den Spuren von Helmut Schmidt: Axel Prahl pafft demonstrativ im Kino - und erzürnt damit das Ordnungsamt der Stadt Münster.

Er pafft wie Helmut Schmidt: Weil Axel Prahl im Kino qualmte, hat er nun Ärger mit dem Ordnungsamt der Stadt Münster. Sein bewusst provokativer Griff zum Glimmstängel könnte teure Folgen haben: Dem Schauspieler, bekannt durch seine Rolle als Hauptkommissar Thiel im Münster-"Tatort" der ARD, droht ein Bußgeld in Höhe von bis zu 100 Euro vom Ordnungsamt der Stadt Münster.

Ärger um Prahl: Dem "Tatort"-Kommissar droht ein Ordnungsgeld, weil er im Foyer des Kinos geraucht hat. (Foto: Foto: AP)

Inzwischen hat sich der leidenschaftliche Raucher bei den Münsterianern entschuldigt: "Ich rauche gerne, aber verärgern wollte ich bei der 'Tatort'-Premiere natürlich niemanden", sagte er. Mit oder ohne Zigarette - in Münster fühle er sich immer sehr wohl und sei gerne dort, ließ er über die WDR-Pressestelle mitteilen.

Der 48-Jährige habe bei der Vorpremiere des 15. Münster-Tatorts im Cineplex-Kino in Münster demonstrativ geraucht und somit gegen das Nichtraucherschutz-Gesetz verstoßen, sagte Münsters Ordnungsamtsleiter Martin Schulze-Werner und bestätigte entsprechende Medienberichte. Gegen den Schauspieler wurde ein Ordnungswidrigkeiten-Verfahren eingeleitet.

Der 48-Jährige sei mehrfach darauf aufmerksam gemacht worden, dass im Foyer des Kinos das Rauchen nicht erlaubt sei. Prahls unverhohlener Zigarettenkonsum hat vor allem Ordnungsamtschef Martin Schulze-Werner erzürnt.

Die Stadt gib sich nachsichtig

Der Münsteraner Tatort-Kommissar bekomme nun einen Anhörungsbogen, sagte Schulze-Werner in der Münsterschen Zeitung. Dann merke er mal, "wie es in der Realität dort aussieht, wo er sonst immer als Fernsehkommissar auftritt".

In der Zeitung erregt sich Werner-Schulze weiter: "Wir sind sicher nicht kleinkariert. Aber so plakativ, wie Herr Prahl in aller Öffentlichkeit geltendes Recht ignoriert hat - da sind wir einfach verpflichtet zu handeln." Zudem hätten sich viele Bürger über das Verhalten des Schauspielers beschwert.

Das Gesetz gelte für Prominente und einfache Bürger gleichermaßen, unterstrich Schulze-Werner. Allerdings habe das Verfahren gegen Prahl nicht oberste Priorität.

Zum harten Vorgehen gegen den "Tatort"-Kommissar scheint es bei der Stadt aber offenbar unterschiedliche Meinungen zu geben. "Möglicherweise ist hier ein Amt zu sehr vorgeprescht", meinte ein Sprecher der Stadt.

Angesichts der Tatsache, dass Prahl wegen seiner Rolle im "Tatort" auch als Aushängeschild für die Stadt gelte, könne man sich auch gut vorstellen, von einer Bestrafung des Schauspielers abzusehen.

© dpa/AP/hai/ihe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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