Nichts soll die Kandidaten vom Abspecken abhalten: Für die Fernsehshow The Biggest Loser begeben sich mittlerweile in der vierten Staffel Übergewichtige in die Hände von ehemaligen (Katarina Witt, Regina Halmich) oder aktuellen Sportstars (Christine Theiss). Und in die Abgeschiedenheit idyllischer Ferienziele, wahlweise in warmen (Mallorca) oder kühleren Gefilden (Ischgl).
Sowohl der Verzicht auf kalorienreiche Speisen, als auch auf soziale Kontakte außerhalb der Diätgruppe ist dabei selbstgewählt, so zumindest die Theorie. In der Praxis hat die Produktionsfirma des Reality-TV-Formats nun jedoch Ärger, weil eine Kandidatin gegen ihren Willen am Drehort festgehalten worden sein soll. Die Staatsanwaltschaft München hat Ermittlungen wegen Freiheitsberaubung eingeleitet, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Er bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der Bild-Zeitung.
Eine 48-jährige Teilnehmerin der Show, die mittlerweile im Privatsender Sat.1 läuft, hatte Ende 2011 Anzeige erstattet. Sie gibt an, von der Produktionsfirma der Sendung daran gehindert worden zu sein, den Drehort in Spanien zu verlassen, um zu ihrem Freund ins Krankenhaus zu fahren. Ihr Freund habe plötzlich in die Klinik gemusst, sagte sie der Zeitung. "Ich wollte sofort zu ihm, doch ich wurde festgehalten und genötigt. Sonst hätten angeblich Szenen noch mal gedreht werden müssen."
Die Staatsanwaltschaft München wollte sich nicht zu Details der Anzeige äußern. Sat.1-Sprecherin Diana Schardt betonte, sie gehe davon aus, dass die Anschuldigungen nach den Ermittlungen "als unbegründet" fallen gelassen würden. "Die Vorwürfe der Kandidatin sind nicht neu." Schon 2011 sei Anzeige gegen die Frau erstattet worden - wegen übler Nachrede und Verleumdung. Das Ermittlungsverfahren dazu liege derzeit bei der Staatsanwaltschaft Hannover.
Sat.1 strahlt The Biggest Loser immer sonntags um 17 Uhr aus.