TU Dresden:Mehrere Verletzte nach Chemieunfall

Nach Experimenten an der Dresdner Uni sind etwa 100 Menschen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Sie sollen giftige Chemikalien eingeatmet haben. Das Gebäude wurde evakuiert.

Bei einem Unfall mit Chemikalien an der Technischen Universität Dresden sind am Donnerstagabend zahlreiche Menschen verletzt worden.

Gasunfall an TU Dresden

Rettungskräfte an der TU Dresden: Vermutlich hat ein giftiges Arsen-Wasserstoffgemisch bei mehreren Studenten Übelkeit ausgelöst. Bestätigt wurde diese Annahme jedoch noch nicht.

(Foto: dpa)

Ein Feuerwehrsprecher sprach von etwa 70 Studenten und Betreuern, die möglicherweise eine Chemikalie eingeatmet hätten. Ob es sich dabei um ein giftiges Gas handelte, konnte er zunächst nicht sagen.

Rettungskräfte in Schutzkleidung versorgten die Betroffenen und brachten etwa 100 Menschen - zum größten Teil Studenten - zur Beobachtung ins Krankenhaus. Lediglich drei von ihnen hätten stärkere Symptome gezeigt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Sie seien sofort mit dem Rettungswagen in die Klinik gebracht worden. Alle übrigen zeigten wenig bis gar keine Vergiftungserscheinungen.

Nach einigen Stunden gab die Feuerwehr Entwarnung. Alle Messungen seien negativ gewesen, sagte ein Sprecher am späten Abend. Nach Angaben der Polizei ließ sich auch nicht feststellen, ob bei den Experimenten der Studenten überhaupt giftiges Gas ausgetreten war. Das Gebäude sollte noch in der Nacht wieder freigegeben werden - mit Ausnahme des direkt betroffenen Labors.

Was genau in dem Chemie-Bau der Universität passiert ist, ist unklar. Eine TU-Sprecherin sagte, der Unfall habe sich bei Experimenten der Studenten ereignet. Jemand habe über Übelkeit geklagt, daraufhin sei das Gebäude geräumt und die Feuerwehr gerufen worden. Grund für die Übelkeit soll ein knoblauchähnlicher Geruch gewesen sein. Die Feuerwehr hält es für wahrscheinlich, dass zwischenzeitlich Gas in geringer Konzentration ausgetreten ist, das sich dann schnell wieder verflüchtigt hat und am Ende nicht mehr nachweisbar war.

Außer den rund 70 Studenten hätten sich noch gut 30 weitere Menschen in dem recht neuen Gebäude aufgehalten. Die Ursache für den Geruch war zunächst unklar. Die Studenten hatten am späten Nachmittag in dem Chemie-Bau der Universität experimentiert.

Womöglich sei ein giftiges Arsen-Wasserstoffgemisch ausgetreten, das nach Knoblauch rieche, sagte der leitende Notarzt. Die Feuerwehr sperrte das Gelände an der Bergstraße weiträumig ab.

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