Tropensturm:"Fay" zeigt sich gnädig

Der Tropensturm Fay hat Florida erreicht - die Schäden halten sich offenbar in Grenzen. Seine Wucht, die in der Karibik 50 Todesopfer forderte, hat sich abgeschwächt.

Der Tropensturm Fay hat am Dienstag das Festland von Florida erreicht - und dabei weniger stark gewütet als erwartet. Mit Windgeschwindigkeiten von knapp 100 Kilometern pro Stunde zog Fay von Naples langsam in nordöstlicher Richtung weiter. In Erinnerung an den verheerenden Hurrikan Charley, der die Region 2004 getroffen hatte, blieben Schulen und viele Geschäfte geschlossen.

Tropensturm: Surfer bringen sich in Schutz, als Tropensturm Fay die Florida Keys erreicht.

Surfer bringen sich in Schutz, als Tropensturm Fay die Florida Keys erreicht.

(Foto: Foto: AP)

Alle Hurrikan-Warnungen wurden bis Dienstag zwar aufgehoben, Sorge bereitete den Behörden aber die Gefahr von Überschwemmungen. Meteorologen sagten bis zu 25 Zentimeter Regen in Folge des Sturms und mögliche Tornados voraus. In Naples galt am Morgen eine Ausgehsperre. Der Wind peitschte heftigen Regen durch die leeren Straßen, größere Schäden wurden zunächst aber nicht verzeichnet.

Der Tropensturm Fay hat am Montagnachmittag (Ortszeit) die Inselkette der Florida Keys erreicht und von dort Kurs auf die Südwestküste des US-"Sonnenscheinstaates" genommen.

Nachdem Fay auf dem Zug durch die Karibik mehr als 50 Menschen das Leben gekostet hatte, zeigte sich der Sturm bei der Ankunft in Key West am Westzipfel der Inselkette gnädig. Der Sender CNN zeigte Bilder von überfluteten Straßen und sintflutartigen Niederschlägen. Schwerere Schäden, Verletzte oder gar Todesopfer hat es anscheinend in den USA bislang nicht gegeben.

Zwei Säuglinge unter den Opfern

Nach Schätzungen der Behörden hatten bis zum Montag rund 25.000 Menschen die Keys verlassen, um auf dem Festland Schutz zu suchen. Zahlreiche Bewohner nagelten Holzbretter vor die Fenster ihrer Häuser und deckten sich mit Vorräten ein. Vor der Küste wurden zudem Bohrplattformen vorsorglich geräumt.

Begleitet von heftigen Regenschauern war Fay zuvor über Haiti, die Dominikanische Republik und Jamaika gefegt. In Haiti kamen nach Behördenangaben etwa 40 Menschen ums Leben. Im Südwesten des Landes war nach heftigen Regenfällen ein mit mehr als 70 Fahrgästen besetzter Bus von den Wassermassen des Flusses Glace erfasst worden und kippte um. Unter den Opfern sind laut UN-Angaben auch zwei Säuglinge.

Sieben weitere Menschen kamen im Süden Haitis durch die Folgen des Unwetters ums Leben. In der Dominikanischen Republik starben mindestens vier Menschen bei den Regenfällen, fast 12.000 Menschen wurden den Behörden zufolge in Sicherheit gebracht. In Jamaika kam eine Frau ums Leben, als ihr Auto von den Wassermassen mitgerissen wurde.

Warnung vor Nuri

Für den Pazifik warnten die Behörden vor dem Taifun Nuri, der die Nordküste der Philippinen bedroht. Wie die Wetterzentrale in Manila am Dienstag mitteilte, wird der Sturm bis Mittwochnachmittag (Ortszeit) an der Küste erwartet. Für 20 Provinzen wurden Sturmwarnungen ausgelöst.

Nuri erreicht Windgeschwindigkeiten von 130 Kilometern pro Stunde. Meteorologen rechnen damit, dass er mit bis zu 160 Stundenkilometern auf das Festland trifft. Erst im Juni waren bei einem Unwetter auf den Philippinen mehr als 1300 Menschen ums Leben gekommen.

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