Gedenken für erstochenen Asylbewerber
Bei einem mehrstündigen Marsch durch Dresden haben am Samstag Tausende Menschen Khaled B. gedacht. Der Asylbewerber aus Eritrea war am Dienstag von Unbekannten erstochen worden.
"Ich bin Khaled!" stand auf vielen Schildern geschrieben. In einer Erklärung, die bei der Demo verteilt wurde, forderten die Initiatoren eine rasche Aufklärung des Falls. Dabei wurde auch die Befürchtung geäußert, die Tat könne rassistisch motiviert gewesen sein. Zudem wurde die Pegida-Bewegung kritisiert. Durch deren Aufmärsche sei Dresden zu einem "Zentrum der Fremdenfeindlichkeit" geworden, hieß es.
Die Vorgeschichte. Der Tod von Khaled B.
Der Fall Khaled B. hat die ohnehin aufgewühlten Dresdner erschüttert: Die Leiche des 20-Jährigen war am Dienstagmorgen vor einem Wohnhaus in einer Plattenbausiedlung im Südosten der Stadt gefunden worden. Die Hintergründe seines Todes sind unklar. Die Polizei hatte ein Fremdverschulden zunächst ausgeschlossen, obwohl die Leiche des jungen Mannes aus Eritrea mehrere Messerstiche aufwies und Zeugenaussagen zufolge in einer Blutlache lag.
Die Beamten am Tatort verzichteten zunächst auf eine Spurensicherung. Deshalb wurde erst nach der Obduktion publik, dass der Mann durch Messerstiche in Hals und Brust getötet wurde. Inzwischen hat die Polizei Ermittlungsfehler eingestanden.
Strafanzeige wegen möglicher Strafvereitelung im Amt
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck hat wegen der Ermittlungspannen Strafanzeige gegen unbekannt gestellt - wegen möglicher Strafvereitelung im Amt. Er kritisierte, dass die Spurensicherung erst 30 Stunden nach der Tat eintraf. Die Grünen in Sachsen befürchten, dass dadurch wichtige Hinweise verloren gegangen sind.