Trauer um getöteten Asylbewerber:Tausende Dresdner gedenken Khaled B.

Trauer um getöteten Asylbewerber: Wie starb Khaled I.? Auch vier Tage nach der Tat gibt es daruf keine Antwort. In Dresden haben tausende Bürger des getöteten 20-Jährigen aus Eritrea gedacht.

Wie starb Khaled I.? Auch vier Tage nach der Tat gibt es daruf keine Antwort. In Dresden haben tausende Bürger des getöteten 20-Jährigen aus Eritrea gedacht.

(Foto: AP)

"Ich bin Khaled!" steht auf vielen Schildern: Mit einem mehrstündigen Marsch durch Dresden haben Tausende Menschen des 20-Jährigen Khaled B. aus Eritrea gedacht, der am Dienstag erstochen wurde.

Gedenken für erstochenen Asylbewerber

Bei einem mehrstündigen Marsch durch Dresden haben am Samstag Tausende Menschen Khaled B. gedacht. Der Asylbewerber aus Eritrea war am Dienstag von Unbekannten erstochen worden.

"Ich bin Khaled!" stand auf vielen Schildern geschrieben. In einer Erklärung, die bei der Demo verteilt wurde, forderten die Initiatoren eine rasche Aufklärung des Falls. Dabei wurde auch die Befürchtung geäußert, die Tat könne rassistisch motiviert gewesen sein. Zudem wurde die Pegida-Bewegung kritisiert. Durch deren Aufmärsche sei Dresden zu einem "Zentrum der Fremdenfeindlichkeit" geworden, hieß es.

Die Vorgeschichte. Der Tod von Khaled B.

Der Fall Khaled B. hat die ohnehin aufgewühlten Dresdner erschüttert: Die Leiche des 20-Jährigen war am Dienstagmorgen vor einem Wohnhaus in einer Plattenbausiedlung im Südosten der Stadt gefunden worden. Die Hintergründe seines Todes sind unklar. Die Polizei hatte ein Fremdverschulden zunächst ausgeschlossen, obwohl die Leiche des jungen Mannes aus Eritrea mehrere Messerstiche aufwies und Zeugenaussagen zufolge in einer Blutlache lag.

Die Beamten am Tatort verzichteten zunächst auf eine Spurensicherung. Deshalb wurde erst nach der Obduktion publik, dass der Mann durch Messerstiche in Hals und Brust getötet wurde. Inzwischen hat die Polizei Ermittlungsfehler eingestanden.

Strafanzeige wegen möglicher Strafvereitelung im Amt

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck hat wegen der Ermittlungspannen Strafanzeige gegen unbekannt gestellt - wegen möglicher Strafvereitelung im Amt. Er kritisierte, dass die Spurensicherung erst 30 Stunden nach der Tat eintraf. Die Grünen in Sachsen befürchten, dass dadurch wichtige Hinweise verloren gegangen sind.

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