Tote bei deutscher Forschungsstation:Helikopter in der Antarktis abgestürzt

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Ein Pilot und ein Polarforscher starben bei dem Unglück im Eis, mehrere Verletzte werden im Forschungsschiff "Polarstern" behandelt.

Bei einem Hubschrauberabsturz in der Antarktis sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Drei weitere seien bei dem Unglück am Sonntag in der Nähe der deutschen Forschungsstation Neumayer II verletzt worden, teilte das Bundesforschungsministerium am Sonntag mit.

Das Archivbild von 1999 zeigt zwei Polarforscher der Neumayer-Station in der Antarktis, wie sie auf einem Eisberg eine Bohrung zur Montage von Peilsendern durchführen. Mit deren Hilfe soll dann die Drift der Eisberge verfolgt werden. (Foto: Foto: dpa)

"Wir trauern um den Piloten des Hubschraubers und einen Wissenschaftler", sagte Ministerin Annette Schavan (CDU) in Berlin. Die Verletzten sind den Angaben zufolge außer Lebensgefahr und werden auf der Krankenstation des Forschungsschiffes "Polarstern" behandelt.

Die Verletzten sollen aus der Antarktis nach Südafrika ausgeflogen werden, sobald das Wetter es zulässt, wie das Ministerium unter Berufung auf das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven mitteilte. Dies könne nach jetziger Wetterlage nicht vor dem 5. März geschehen.

Die Ursache des Unglücks sei noch unklar. Das Wetter war zum Zeitpunkt des Absturzes gut. "Ich bin über dieses Unglück tief erschüttert", sagte die Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Professorin Karin Lochte. "Ich spreche den Angehörigen der tödlich Verunglückten mein tiefes Mitgefühl und Beileid aus. Ein derartiges Unglück ist an der Neumayer-Station bisher noch nicht passiert. Wir wünschen allen an Bord und an der Station viel Kraft, um diese schwere Situation zu meistern und hoffen, dass die Verletzten rasch genesen."

Das Forschungsschiff "Polarstern" befindet sich auf seiner 24. Antarktisexpedition. Zur Versorgung der Neumayer-Station war ein kurzer Aufenthalt an der Schelfeiskante vorgesehen. Das Forschungschiff wird nun voraussichtlich bis zum 5. März in der Nähe der Neumayer-Station bleiben.

An der deutschen Antarktisstation gehen derzeit die Bauarbeiten für die neue Station Neumayer III für diese Saison dem Ende zu. Die Baustelle werde für den antarktischen Winter winterfest gemacht. Die Baumannschaft sei vom Unglück nicht betroffen gewesen und werde die Antarktis voraussichtlich in einer Woche verlassen, hieß es.

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