Mitte November wurde es dem Stadtrat der kanadischen Millionenstadt Toronto zu bunt. Er entzog Bürgermeister Rob Ford nahezu alle seine Amtsbefugnisse entzogen, kürzte dessen Budget um 60 Prozent. Der 44-Jährige verlor einen Teil seines Personals, Stellvertreter Norm Kelly übernahm das Tagesgeschäft. Ford ist seitdem ein Bürgermeister ohne Macht.
Dem ungewöhnlichen Schritt vorausgegangen waren Monate voller Skandale. Ford hatte nach hartnäckigem Leugnen gestanden, das Kokainderivat Crack geraucht und jahrelang illegale Drogen gekauft zu haben. Möglicherweise hat er sogar ein Beweisvideo verschwinden lassen. Außerdem war ein Video aufgetaucht, in dem er stark alkoholisiert wüste Morddrohungen ausgestoßen hatte.
Er will es noch einmal wissen
Wer aber nun glaubt, dass Fords Karriere am Ende ist, der irrt. Er will es nämlich noch einmal wissen. Ford glaubt, noch immer genug Rückhalt in der Bevölkerung zu haben, um wieder zum Bürgermeister gewählt zu werden. Im Oktober sind wieder Wahlen, und Ford will dabei sein. Stolz verkündet er auf Twitter, die erforderlichen Unterlagen eingereicht zu haben.
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Den bei der Übergabe anwesenden Reportern sagte Ford: "Ich bin der beste Bürgermeister, den die Stadt jemals hatte". Sein Wahlkampfslogan werde "Ford more years" lauten. Darauf angesprochen, wie die Wähler ihm nach seinen vielen Skandalen noch das Vertrauen schenken sollen, sagte er: "Meine Erfolge sprechen für mich". Überraschend kommt seine Ankündigung nicht: Ford hatte immer wieder gesagt, zur Wahl antreten zu wollen.
Und trotz allem: Ford hat immer noch Rückhalt bei den Einwohnern Torontos. Manche Beobachter glauben, dass er gute Chancen hat, wieder Bürgermeister zu werden. Ein langweiliger Wahlkampf wird es sicher nicht. Ford hat schon einmal angekündigt: "Die Menschen werden Action bekommen, wie sie sie noch nie gesehen haben."