Todesstrafe in Texas:Frau mit Giftspritze hingerichtet

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Das undatierte Foto zeigt Lisa Coleman. Am Mittwoch wurde sie hingerichtet. (Foto: AP)

Sie hatte den Sohn ihrer Freundin schwer misshandelt und verhungern lassen. Nun ist eine 38-Jährige in Texas per Giftspritze hingerichtet worden. Sie ist erst die 15. Frau, die seit Wiedereinführung der Todesstrafe in den USA exekutiert wurde.

  • In Texas ist die 38-jährige Lisa Coleman hingerichtet worden. Sie war wegen der Entführung und Tötung des neunjährigen Sohnes ihrer Freundin verurteilt worden.
  • In diesem Jahr wurden in den USA bereits 30 Todesurteile vollstreckt, fast ein Drittel davon in Texas.

Mehr als 250 verschiedene Verletzungen

Im US-Bundesstaat Texas ist eine zum Tode verurteilte Frau hingerichtet worden. Die 38-jährige Lisa Coleman war wegen der Entführung und Tötung des Sohnes ihrer Freundin, mit der sie sich die Wohnung teilte, zu der Strafe verurteilt worden. Die Frau wurde im Gefängnis von Huntsville per Giftspritze hingerichtet und um 18.24 Uhr (Ortszeit) für tot erklärt. Die Hinrichtung dauerte etwa zwölf Minuten.

Der neunjährige Davontae Williams war verhungert, bei seinem Tod im Jahr 2004 hatte er nur noch 17 Kilogramm gewogen. Die Leiche soll mehr als 250 verschiedene Verletzungen gehabt haben, darunter Brandwunden von Zigaretten oder Zigarren. Der Junge wurde nach Überzeugung des Gerichts schwer misshandelt, eingesperrt und festgebunden, weshalb die Strafe auch wegen Kidnappings verhängt wurde. Die Mutter des Kindes wurde zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt.

Erst 15 Frauen seit 1976 hingerichtet

Coleman ist erst die 15. Frau, die seit Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahr 1976 in den USA hingerichtet wurde. In der gleichen Zeit wurden knapp 1400 Männer hingerichtet. In diesem Jahr wurden in den USA bereits 30 Todesurteile vollstreckt, fast ein Drittel davon in Texas. Seit 1976 wurden in Texas 516 Verurteilte hingerichtet - mehr als in jedem anderen US-Staat.

In 18 US-Bundesstaaten ist die Todesstrafe abgeschafft, in 32 Bundesstaaten wird sie noch beibehalten. In diesem Jahr gibt es verstärkte Debatten um die bei den Hinrichtungen eingesetzten Giftspritzen. Im US-Bundesstaat Arizona kam es im Juli bei einer Hinrichtung erneut zu einer schweren Panne: Der verurteilte Mörder schnappt noch eine Stunde nach der Injektion nach Luft.

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