Todesdrohung im Berliner Zoo:Bodyguards für Knut

Aufregung im Berliner Zoo: In einem anonymen Fax wurde ein Attentat auf Knut angekündigt. Die Polizei geht von einem verwirrten Verfasser aus, um das Gehege des kleinen Eisbären patrouillieren dennoch mehr Sicherheitskräfte.

Christoph Gröner

Die Morddrohung gegen Knut versetzte den Berliner Zoo in Aufruhr. Gestern gegen 15 Uhr lief ein Fax mit einer eindeutigen Botschaft bei der Direktion ein. "Knut ist tot! Donnerstag Mittag", soll laut Bild-Zeitung auf dem anonymen, handschriftlichen Fax gestanden haben.

Todesdrohung im Berliner Zoo: Knut in Gefahr?

Knut in Gefahr?

(Foto: Foto: ddp)

Polizeisprecher Uwe Kozelnik wollte den Inhalt gegenüber sueddeutsche.de nicht näher kommentieren. Die Polizei habe das Schreiben allerdings analysiert, nachdem der Zoo Alarm auslöste. Ergebnis: Kein ausgeweiteter Polizeieinsatz. "Die Drohung nehmen wir nicht ernst, wir gehen von einem verwirrten Verfasser aus."

Die Sicherheitsvorkehrungen am Gehege des Eisbären lässt die Berliner Polizei auch heute unverändert. Ein bis zwei Beamte seien wegen des Zuschauerinteresses um Knut täglich im Einsatz, so Kozelnik, dabei bleibe es auch weiterhin. Bei zusätzlichen Schutzmaßnahmen des Zoos habe die Polizei nur beratende Funktion.

Die Leitung des Tiergartens hat unterdessen erhöhte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Am Gehege herrsche "besondere Aufmerksamkeit", die Sicherheitskräfte wurden aufgestockt. Allerdings sollen sie weitgehend unsichtbar bleiben, heißt auf Anfrage von sueddeutsche.de aus dem Büro des kaufmännischen Leiters Gerald Uhlich. "Wir wollen die Besucher nicht beunruhigen. Sie sollen keine Angst bekommen und vor lauter Polizisten Knut nicht mehr sehen können." Die genaue Zahl der Sicherheitskräfte will man nicht nennen. Aber beim erhöhten Schutz für Knut soll es auch in den nächsten Tagen bleiben.

Bei dem Fax handelt ist sich um die erste direkte Drohung an den Zoo. Bei den Mitarbeitern herrscht Verunsicherung über die Drohung gegen Knut, Negativreaktionen kenne man allerdings schon aus der letzten Zeit. "Im Internet steht ja so einiges", so eine Mitarbeiterin der Verwaltung, bisher allerdings wurden Grenzen gewahrt.

Die Dauerdosis Süßes durch das Tierbaby scheint einem Verwirrten nun zu viel geworden zu sein. Nur Knut, dem Eisbär, ist alles egal - auch heute erwartet er wieder sein Massenpublikum.

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