Tod von Diana:Prinz Charles geschockt über Scotland-Yard-Untersuchung

Die britische Polizei will über ein Jahr lang die Mordtheorien zum Tod von Prinzessin Diana untersuchen. Freunde des Prinzen machen sich Sorgen: "Die Krise, die jetzt über den Thronfolger hereinbricht, stellt sämtliche Krisen der vergangenen zehn Jahre in den Schatten."

Mit Fassungslosigkeit hat Prinz Charles (54) nach Angaben eines Freundes auf die Nachricht reagiert, dass Scotland Yard nun über ein Jahr lang die Mordtheorien zum Tod von Prinzessin Diana untersuchen wird. "Das ist so schmerzhaft für den Prinzen und die Jungs (William und Harry)", zitierte die "Times" am Mittwoch einen Freund des Thronfolgers. "Diese neue Untersuchung wird die lächerlichsten Spekulationen legitimieren." Nach einem Bericht der "Daily Mail" machen sich Charles' Freunde sogar Sorgen, dass der Prinz depressiv werden könnte. "Die Krise, die jetzt über den Thronfolger hereinbricht, stellt sämtliche Krisen der vergangenen zehn Jahre in den Schatten", urteilte das Blatt.

Prinz Charles unter Schock

Die Ankündigung einer umfassenden Untersuchung zu allen Spekulationen rund um den Unfalltod Dianas im Jahr 1997 habe Charles am Dienstag völlig unvorbereitet getroffen, berichtete die Presse. Er sei vorab nicht informiert worden. Schockiert habe ihn auch die Veröffentlichung eines Briefes von Diana, in dem sie geschrieben hatte: "Mein Ehemann plant einen "Unfall" in meinem Fahrzeug, ... so dass der Weg für seine Wiederheirat frei wird." Dianas Ex-Butler Paul Burrell, der dem Boulevardblatt "Daily Mirror" diesen Brief zugespielt hatte, stellte unterdessen klar, es sei nicht mit ihm abgesprochen gewesen, den Namen von Charles zu nennen.

Die Anschuldigung, Charles könne Dianas Tod geplant haben, wurde in der britischen Presse als absurd bewertet. Die Boulevardzeitung "The Sun" kommentierte: "Charles mag ein komischer Kauz ohne Bezug zur Realität sein, aber ein kaltblütiger Mörder? Lachhaft." Der anti- monarchistische "Guardian" spottete auf der Titelseite, demnächst werde die Polizei noch prüfen, ob Charles die Unfall-Limousine vielleicht "zusammen mit mehreren schwulen Höflingen aus einem Hubschrauber" beschossen habe. Auch die "Times" sprach von einer "Farce".

Diana war nicht schwanger

Der ehemalige königliche Leichenbeschauer John Burton dementierte am Mittwoch Berichte, dass Diana zum Zeitpunkt ihres Todes schwanger gewesen sei. Er sei selbst bei der Obduktion der Leiche anwesend gewesen: "Sie war nicht schwanger." Nach der Komplott-Theorie von Mohamed Al Fayed - Vater von Dianas Freund Dodi - wurde der Unfall vom britischen Geheimdienst inszeniert, um eine Heirat der beiden und die Geburt ihres Kindes zu verhindern. Dodi war ebenso wie der Chauffeur Henri Paul bei dem Unfall am 31. August 1997 umgekommen.

Das Argument der Behörden, eine umfassende Untersuchung werde die wilden Spekulationen beenden, konnte die Presse nicht überzeugen. Auch ein Freund der Diana-Familie Spencer sagte: "Trotz einer offiziellen Untersuchung gibt es auch nach 40 Jahren immer noch Spekulationen über den Tod von John F. Kennedy." Im Internet finden sich über 10.000 Websites zu Dianas Todesumständen.

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