Tierquäler-Video schockiert Briten:Kätzchen an Riesenpython verfüttert

Der jüngste Fall in einer Reihe brutaler Akte von Tierquälerei entsetzt ganz Großbritannien: Unter dem Titel "Python-Weihnachten" filmte ein Unbekannter die Fütterung einer Riesenschlange. Er warf dem Tier ein lebendiges Kätzchen zum Fraß vor.

Ein Horrorfilmchen namens "Python Christmas" offenbart die ganz realen Abgründe des Menschen und schockiert derzeit Großbritannien: Ein siebenminütiges Video, selbstgedreht und ins Netz geladen, zeigt den qualvollen Tod eines Kätzchens. Ein junger Mann trägt das schwarze Katzenjunge in eine Weihnachtsmütze gehüllt zu einem Bett. Dort, unter einem Kissen versteckt, lauert bereits der Tod - in Gestalt eines Tigerpythons. Die Riesenschlangen können angeblich sogar ausgewachsene Leoparden verschlingen, eine junge Katze ist da leichte Beute. Und so macht sich die Schlange zu den perfiden Klängen des Weihnachtslieds Little Drummer Boy über das Tier her. Das Video wurde inzwischen gelöscht.

Tierquäler-Video schockiert Briten: Python (Archivbild): Ein Artgenosse spielt eine Hauptrolle im Video eines britischen Tierquälers.

Python (Archivbild): Ein Artgenosse spielt eine Hauptrolle im Video eines britischen Tierquälers.

(Foto: AP)

Die Empörung über den "kranken Sadisten", wie die Sun den unbekannten Urheber nennt, ist enorm. Das Blatt hat für Hinweise, die zu seiner Verhaftung führen, 3000 Pfund (3500 Euro) ausgelobt - zusätzlich zu einer Summe von umgerechnet 2300 Euro, die die Tierschutzorganisation PETA bereits in Aussicht gestellt hatte. Die Leiterin von PETA im Vereinigten Königreich, Elisa Allen, appellierte an die Briten bei der Ergreifung des "bösartigen Feiglings, der für diese abscheuliche Tat verantwortlich ist" behilflich zu sein. Die Tierschutzorgansation RSPCA schloss sich dem Aufruf an: "Es gibt keine Entschuldigung dafür, eine lebendige Katze an einen Python zu verfüttern", sagte eine Sprecherin der Daily Mail.

Kommentare ereifern sich über "psychopathischen" Täter

Die Identität des Tierquälers, der Berichten englischer Boulevardzeitungen zufolge weitere "Fütterungsvideos" angekündigt und den Clip über ein in Nordlondon registriertes Konto ins Internet gestellt haben soll, ist noch nicht geklärt. Der einzige Hinweis ist den Berichten zufolge eine Affinität des Täters zum Disney-Trickfilm Aladdin, die das Youtube-Konto des Täters offenbaren soll.

"Das ist nicht mehr nur brutal, das ist psychopathisch", kommentiert ein Leser namens Diche auf der Webseite der Daily Mail. "Das ist das Werk eines sadistischen, bösen, verachtenswerten Menschen", schreibt Cece. Und Fiona fragt: "Entwickelt sich die Menschheit - zumindest in Großbritannien - zurück zu einer primitiveren Form, die die Fähigkeit zu Empfindungen für kleine und verletzliche Wesen verloren hat, seien es Kätzchen oder Säuglinge?"

Tatsächlich sorgten zuletzt immer wieder Internetclips von Tierquälern für Entsetzen: So waren Ende August Bilder von einer Überwachungskamera ins Netz gelangt, die zeigten, wie eine Frau ein vorbeistreunendes Kätzchen kurzerhand in eine Mülltonne steckte. Die Bankangestellte erhielt Todesdrohungen und wurde unter Polizeischutz gestellt. Einen Monat später wurde der 45-Jährigen der Prozess gemacht.

Erst vor drei Wochen wurde in Hessen eine 29-Jährige wegen Tierquälerei zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Sie hatte gemeinsam mit einer zweiten Frau vor laufender Kamera Mäuse mit brennenden Zigaretten malträtiert und dann zertreten. Für den selbstgedrehten Film sollten die Täterinnen erhebliche Summen von einem Auftraggeber erhalten. Nach Erkenntnissen der zuständigen Staatsanwaltschaft Darmstadt handelte es sich dabei um einen Fall von Animal Crushing, einer Abart des sexuellen Fetischismus.

Wird der Urheber des perfiden Python-Videos aus Großbritannien gefasst, drohen ihm eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 Pfund (23.300 Euro) und sechs Monate Gefängnis.

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