Wer kennt sie nicht, die Geschichte vom Wettrennen zwischen Hase und Igel, bei der das listige Stacheltier mit den kurzen Beinen unerwartet gewinnt? In China hat sich nun ein ganz ähnlicher Wettkampf zugetragen. 40 Haustiere nahmen mit ihren Haltern an dem Rennen in einem Skigebiet der zentral gelegenen Provinz Henan teil. Wer den Gesamtsieg davontrug, blieb in den Berichten offen - zu überraschend war der Triumpf, den eine Schildkröte in einer Vorentscheidung über einen Hasen feierte.
Obwohl sie für den Wettkampf aus dem Winterschlaf geweckt wurde, zeigte sie keine Zeichen von Müdigkeit und gewann überlegen. Dafür brauchte sie keine List, sondern allein die Skier ihres Halters, auf denen sie bis kurz vor die Ziellinie mitfuhr, was den Regeln entspricht. Der Hase dagegen wurde von seinem skifahrenden Herrchen an einer langen Leine geführt - eine Taktik, die sich schnell als Fehler herausstellte. Denn anstatt brav ins Ziel zu hoppeln, sprang das Tier kreuz und quer über die Piste.
Jubel für eine zähe Ente
Die staatliche Nachrichtenagentur China News Service (CNS) wirft dem Hasen nun mangelnde Disziplin vor. Er habe seiner Lust am Springen freien Lauf gelassen und sich nicht an die Anweisungen seines Herrchens gehalten. Deshalb habe er am Ende das Nachsehen gehabt, lautete die moraltriefende chinesische Interpretation der Ereignisse.
Besondere Bewunderung wurde in Henan auch einer gelben Ente zuteil. "Ihr Durchhaltewillen machte die Zuschauer sprachlos", berichtete CNS. Die Gewinnerin der Herzen watschelte allerdings als Letzte der 40 Teilnehmer über die Ziellinie.
China bewirbt sich für die Olympischen Winterspiele 2022 - die Aussichten für den Zuschlag gelten trotz der kreativen Wintersportformen, die die Einwohner entwickeln, als gering.