Als die Polizei am Wochenende einen Notruf von einem Bauernhof im thüringischen Großbartloff erhält, sieht alles zunächst nach einem normalen Unfall aus: Ein Mann habe sich bei Arbeiten mit einer Säge schwer verletzt, heißt es.
Doch als die Beamten am Ort des Geschehens eintreffen, wird schnell klar, was wirklich passiert ist. Im Haus hat es eine Explosion gegeben. Ein junger Mann, wie sich später herausstellt gehört seiner Familie der Hof, hat sich in einem der Räume eine Art Chemielabor eingerichtet. Er ist lebensgefährlich verletzt, muss in eine Spezialklinik nach Kassel gebracht und dort notoperiert werden.
Experten des Landeskriminalamts untersuchen das Labor und finden Chemikalien, die zur Herstellung von Sprengsstoff geeignet sind. In einigen Behältern, so vermutet die Polizei lagert auch bereits fertiges Sprengmaterial. Für die Bergung der gefährlichen Stoffe müssen Spezialeinsatzkräfte angefordert werden. Auch in der Wohnung des Sprengstoffbastlers finden Ermittler später verdächtiges Material.
Der Mann ist noch nicht vernehmungsfähig. Der Polizei zufolge gibt es derzeit noch keine Hinweise, dass er einen Einsatz der gebastelten Sprengsätze, etwa für terroristische Zwecke, plante. Ob andere Personen von dem versteckten Labor wissen, muss noch geklärt werden.