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Mit Philippe hat Belgien einen neuen Monarchen. Bei der Abdankungszeremonie überrascht Albert II. mit einer bewegenden Rede. Und schickt sogar einen dicken Kuss an Gattin Paola.
Knapp 20 Jahre saß er auf dem belgischen Thron. Aber sein Alter (Albert II. ist 79 Jahre alt) und sein angeschlagener Gesundheitsstand machten seine Aufgaben immer schwerer. Nun dankt König Albert II. ab.
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Und das ist der siebte, neue belgische König: Philippe. Als Kronprinz hat er sich seit Jahrzehnten auf die Regentschaft vorbereitet und über all die Jahre hinweg stets darauf beharrt: "Ich werde bereit sein."
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Im Beisein von mehr als 200 geladenen Gästen unterzeichnete der 79-Jährige im Königspalast in Brüssel die Abdankungsurkunde. In einer letzten kurzen Rede sprach Albert II. seinem Sohn Philippe sein "ganzes Vertrauen" für die neue Aufgabe aus. Er habe "alle Qualitäten", um dem Land zu dienen.
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Die königlichen Frauen: Philippes Ehefrau Mathilde im elfenbeinfarbenen Natan-Kleid (l.) und Königin Paola. An seine Frau richtete Albert II. bewegende Dankesworte. Er wolle der Königin "einfach nur danke sagen" dafür, dass sie ihn stets unterstützt habe, sagte er mit zitternder Stimme. Zur Überraschung der Anwesenden schickte er einen legeren "dicken Kuss" an seine Gattin hinterher. Kein Wunder, dass bei dieser schließlich die Tränen kullern.
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In Richtung der anwesenden Regierungsvertreter und Parlamentarier sagte Albert II.(im Bild mit Premierminister Elio di Rupo), seine letzte Empfehlung für die Politiker sei es, "unermüdlich am Zusammenhalt Belgiens zu arbeiten". Belgien ist gespalten zwischen den Niederländisch sprechenden Flamen im Norden und den frankophonen Wallonen im Süden. Flandern strebt nach einer größeren Unabhängigkeit vom ärmeren Wallonien. Zudem haben viele Belgier im Norden Vorbehalte gegen die Monarchie, die als im einst mächtigeren Süden des Landes verwurzelt gilt.
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Als König hat Philippe, der verschlossener als sein Vater sein soll, vor allem repräsentative Aufgaben. "Ich schwöre, die Verfassung und die Gesetze des belgischen Volkes zu beachten, die Unabhängigkeit des Landes zu erhalten und die Unversehrtheit des Staatsgebietes zu wahren." Seinen Amtseid legte Philippe in den drei Landessprachen Niederländisch, Französisch und Deutsch ab.
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Mathilde ist der Liebling des Volkes. Belgische Medien beschreiben sie als charmant und offen. Mit Philippe ist sie seit 14 Jahren verheiratet, die beiden haben vier Kinder, darunter die elfjährige Thronerbin Elisabeth. Mathilde gilt als Philippes Stütze, sie könnte ihm helfen, die Monarchie in der Bevölkerung beliebter zu machen.
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Trotz kritischer Stimmen aus dem Lager der Monarchie-Gegner versammelten sich am Sonntag zahlreiche Menschen vor dem Königspalast in Brüssel und begrüßten König Albert II. und seine Frau. Die Feierlichkeiten wurden auf den belgischen Nationalfeiertag und das 20-jährige Thronjubiläum Alberts II. gelegt. Angesichts knapper Kassen und sparmüder Bürger wollte die Regierung so Kosten senken.