Thomas Wolf verurteilt:Lange Haftstrafe für Entführer

Neun Monate hat das Landgericht Wiesbaden im Fall Thomas Wolf verhandelt. Jetzt steht das Urteil fest: Der Dieb, Bankräuber und Entführer muss für dreizehneinhalb Jahre ins Gefängnis.

Er war einer der meistgesuchten Verbrecher der Bundesrepublik. Nun hat das Landgericht Wiesbaden den Bankräuber und Entführer Thomas Wolf zu einer Haftstrafe von 13 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Zuvor hatte sein Verteidiger gefordert, dass die Haftstrafe "zehn Jahre nicht übersteigt". Die Staatsanwältin hatte dagegen in der vergangenen Woche eine Strafe von 15 Jahren gefordert.

Der aufgrund einer Borreliose-Erkrankung gesundheitlich angeschlagene Wolf musste sich in einem neun Monate währenden Prozess wegen der spektakulären Entführung einer Bankiersfrau und zweier Banküberfälle verantworten.

Der Verbrecher war im November 2009 nach jahrelanger Flucht in Hamburg verhaftet worden. Der Hinweis, der zu seiner Festnahme führte, kam von einer Frau, die Wolf per Heiratsannonce kontaktiert hatte.

Im März desselben Jahres hatte er in Wiesbaden die Frau eines leitenden Bankangestellten entführt und 1,8 Millionen Euro Lösegeld erpresst. 2000 und 2003 hat er nach eigenem Geständnis jeweils eine Bank in Hamburg und im niederländischen Eindhoven überfallen und insgesamt etwa 360.000 Euro erbeutet.

Sein Verteidiger betonte, dass sich der Angeklagte sofort nach seiner Verhaftung geständig gezeigt habe. Das sei eine "tatkräftige Mithilfe" bei der Aufklärung der Verbrechen gewesen.

Wolf sagte in seinem Schlusswort, er sei sich über das Unrecht seiner Taten "sowohl bei der Planung wie der Begehung voll bewusst" gewesen.

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