Testsprung geglückt:Mit dem Fallschirm durch die Schallmauer

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Der Österreicher Felix Baumgartner ist aus 21.800 Metern Höhe nur mit Helm, Raumanzug und Fallschirm ausgerüstet aus einer Raumkapsel gesprungen - und sicher gelandet. Doch das war nur der Anfang: Der Extremsportler will noch viel höher hinaus.

Der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner hat den ersten echten Härtetest für seinen angepeilten Rekordsprung aus 36,5 Kilometern Höhe bestanden.

Will nur mit einem Fallschirm aus 36,5 Kilometern Höhe abspringen: Extremsportler Felix Baumgartner. (Foto: dpa)

Am Donnerstag landete der 42-Jährige mit einem Raumanzug am Körper in der Wüste des US-Bundesstaates New Mexico nahe dem Städtchen Roswell - nach einem Absprung aus 21,8 Kilometern über dem Boden. Ziel war es, über die sogenannte Armstrong-Linie hinaus zu fliegen - jenem Bereich, in dem viele irdische Gesetze ihre Gültigkeit verlieren.

"Eine lebensfeindliche Zone", urteilte Red Bull in einer Mitteilung - der Energy-Drink-Hersteller begleitet Baumgartners waghalsige Mission. Der Extremsportler war von einer Raumkapsel an einem Heliumballon in die Höhe gebracht worden, anschließend raste er mit einer Geschwindigkeit von gut 800 Stundenkilometern dreieinhalb Minuten lang abwärts. Der Test habe wichtige Erkenntnisse für den baldigen Ernstfall gebracht, hieß es.

Baumgartners Rekordversuch, dann aus 36,5 Kilometern Höhe, ist noch nicht terminiert. Projektsprecherin Maddy Zeringue sagte nur soviel: "Das Zeitfenster für den Sprung beginnt Anfang Juli und schließt sich wieder mit den ersten Tagen des Oktobers. In dieser Zeit wollen wir es schaffen". Nur mit einem Raumanzug, einem Helm und einem Fallschirm ausgerüstet will Baumgartner dann schneller sein als der Schall.

"Da ist auch Furcht"

Die Idee für die tollkühne Mission in der Stratosphäre, der zweiten Schicht der Erdatmosphäre, ist seit fünf Jahren in Planung. Baumgartner will vier Rekorde brechen: Den höchsten bemannten Ballonflug, den höchsten Absprung eines Menschen, die Schallgeschwindigkeit im freien Fall durchbrechen und den am längsten dauernden freien Fall schaffen. Gut sechs Minuten soll der Sprung dauern.

"Da ist durchaus auch Furcht, wie vor jedem Absprung", hatte Baumgartner bei der Vorstellung des Projekts vor zwei Jahren zugegeben. "Aber Springen ist mein Leben und von diesem, genau diesem Sprung habe ich mein Leben lang geträumt. Die Furcht ist deshalb kein Hindernis, sie sorgt nur dafür, dass wir es richtig machen." Der Salzburger hatte 2003 schon im freien Fall mit einem knapp zwei Meter breiten Flügel auf dem Rücken den Ärmelkanal überquert.

© Süddeutsche.de/dpa/mkoh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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