Terre des Hommes:Kinderhilfswerk kritisiert Schröder für Adoption

Die Adoption eines russischen Mädchens sei "ohne fachliche Vorbereitung und Begleitung" erfolgt, bemängelt das Kinderhilfswerks. "Vor solchen Adoptionen kann man nur warnen."

Das Kinderhilfswerk Terre des Hommes hat kritische Fragen zur Adoption eines russischen Mädchens durch Bundeskanzler Gerhard Schröder und seine Frau aufgeworfen.

"Nach sorgfältigen Recherchen haben wir den Eindruck, dass diese Adoption ohne fachliche Vorbereitung und Begleitung erfolgt ist", sagte Bernd Wacker, Adoptionsexperte des Kinderhilfswerks, dem Spiegel nach einer Vorabmeldung vom Samstag.

Strengere Regeln

Terre des Hommes wolle durchsetzen, dass alle Auslandsadoptionen nach den Regeln des Haager Adoptionsübereinkommens zum Schutz von Kindern ablaufen. Diese sähen vor, dass Kinder vorrangig in die nähere Verwandtschaft vermittelt werden sollen.

Die Adoption von Viktoria Schröder sei ohne Beteiligung der zuständigen Gemeinsamen Zentralen Adoptionsstelle (GZA) der vier norddeutschen Bundesländer zu Stande gekommen. "Die GZA hat damit nichts zu tun. Uns liegt keine Akte dazu vor", sagte Anika Wichert, Sprecherin der Hamburger Sozialbehörde, der die GZA unterstellt ist.

Bei der Vermittlung von Auslandsadoptionen müsste laut Gesetz eine solche Stelle vorab informiert werden; dies übernehme üblicherweise das örtliche Jugendamt.

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