Tennessee:Geiseldrama in US-College endet blutig

Ein Geiseldrama im College von Dyersburg im US-Bundesstaat Tennessee ist nach fast zehn Stunden blutig zu Ende gegangen. Der Geiselnehmer starb nach Angaben des US-Senders CNN durch Kugeln der Polizei, andere Sender berichteten von einem Selbstmord. Der Täter hatte sich als Mitglied der Terrororganisation al-Qaida ausgegeben.

Zwei Geiseln wurden nach Angaben der Polizei leicht verletzt. Ein Motiv für die Tat war zunächst nicht bekannt.

Der Geiselnehmer, den die Polizei als Harold Kilpatrick identifizierte, hatte schriftlich angekündigt, er wolle "einige Menschen töten und heute sterben". Die Notiz hinterließ er in der Wohnung seiner Schwester.

Am Mittwochnachmittag verschanzte sich der mit einer Pistole und einem Fleischermesser bewaffnete Mann mit zwölf bis 16 Geiseln in einem Mathematik-Unterrichtsraum. Drei Studentinnen, darunter eine Schwangere, ließ er drei Stunden nach Beginn des Geiseldramas frei.

Forderungen stellte er nicht, wie Polizeichef Bobby Williamson sagte. Am Abend verlangte er lediglich sechs Pizzas und Getränke.

Der Geiselnehmer behauptete, Mitglied des Terrornetzwerks al-Qaida zu sein. Es gebe aber keinen Grund, dies zu glauben, sagte Williamson. Auch Mitarbeiter des Justizministeriums in Washington sagten, es gebe keine Hinweise, dass der Geiselnehmer Mitglied einer terroristischen Organisation sei.

Gegen Kilpatrick wurde bereits wegen Körperverletzung und Entführung in einem anderen Fall ermittelt. Am Mittwoch hätte er vor einem Gericht in Memphis erscheinen sollen. Dyersburg liegt etwa 120 Kilometer nordöstlich von Memphis.

(sueddeutsche.de/AP/dpa)

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