Taiwan:Betrunkener tötet vier Menschen in U-Bahn von Taipeh

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Plötzlich zückt der junge Mann ein Messer und sticht wahllos auf Mitreisende ein. Er hatte getrunken und wollte schon immer "etwas Großes" tun, sagte er. Es wurde ein Blutbad in der U-Bahn von Taiwans Hauptstadt Taipeh.

Ein Betrunkener hat in der U-Bahn der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh mindestens vier Menschen mit einem Messer getötet und mehr als 20 weitere verletzt. Der 21-jährige Student stach am Mittwoch zu Beginn der Hauptverkehrszeit plötzlich in einem vollen Waggon wahllos auf etwa 25 Passagiere ein, darunter ein Kind, berichteten staatliche Medien.

Polizisten und Bahnmitarbeiter konnten den Täter an der nächsten Station überwältigen. Er hatte die Tatwaffe und ein größeres, 30 Zentimeter langes Sashimi-Messer erst kurz vor der Bluttat gekauft. Im Verhör habe der 21-Jährige ausgesagt, schon seit seiner Kindheit vorgehabt zu haben, "etwas Großes zu tun", um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, sagte ein Polizeisprecher.

Bei der Messerattacke erlitten die Opfer teils schwere Verletzungen meist in Brust und Bauch. Drei waren bereits tot, als sie ins Krankenhaus gebracht wurden. Es handelte sich um eine 47-jährige Frau sowie zwei Männer zwischen 20 und 40 Jahren, eine 62-jährige Frau konnte von den Ärzten trotz Notoperation nicht mehr gerettet werden. 21 weitere Opfer mussten im Krankenhaus behandelt werden, einige von ihnen schwebten den Polizeiangaben zufolge noch in Lebensgefahr.

In Panik seien Passagiere an der Jiangzicui-Station vor dem Angreifer aus der Bahn geflüchtet und hätten andere Reisende auf dem Bahnsteig laut rufend gewarnt, so die Staatsmedien. In Fernsehbildern waren blutverschmierte Waggons zu sehen.

Die Bluttat auf der fünfminütigen Fahrt schockte die Bewohner der taiwanesischen Hauptstadt, die zu den sichersten Metropolen in Asien gehört. Gewalttaten in der U-Bahn in Taipeh sind so selten, dass nur 135 Sicherheitsleute für das ganze Netz eingesetzt werden, das täglich von 1,85 Millionen Passagieren benutzt wird.

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