Taifun in Asien:Eine Million Chinesen auf der Flucht

Der Taifun Morakot hat die Südostküste Chinas erreicht: Millionen Menschen sind auf der Flucht, heftiger Regen brachte mehrere Häuser zum Einsturz, ein Kind starb.

Der zerstörerische Taifun Morakot hat die Südostküste Chinas erreicht und mindestens ein Menschenleben gefordert. Heftiger Regen brachte mehrere Häuser in der Stadt Wenzhou in der Provinz Zhejiang zum Einsturz. Fünf Menschen wurden nach Berichten der Nachrichtenagentur Xinhua unter den Trümmern begraben, darunter ein Kind. Es starb wenig später. Die anderen erlitten schwere Verletzungen.

Taifun in Asien: In Taiwan hatte der Taifun Windgeschwindigkeiten bis zu 137 Stundenkilometer erreicht, Überschwemmungen brachten ein Hotel zum Einsturz.

In Taiwan hatte der Taifun Windgeschwindigkeiten bis zu 137 Stundenkilometer erreicht, Überschwemmungen brachten ein Hotel zum Einsturz.

(Foto: Foto: AP)

Etwa eine Million Menschen an der Küste sind auf der Flucht. Morakot schlug im Küstenbereich der Stadt Ningde in der Provinz Fujian am späten Nachmittag (Ortszeit) auf. Mehr als 473.000 Bewohner aus der Provinz Zhejiang und mindestens 480.000 Menschen aus der Nachbarprovinz Fujian wurden an sichere Orte gebracht. Mehr als 35.000 Schiffe mussten in die Häfen zurückkehren.

Die Vorboten des Taifuns waren schon am Morgen zu spüren: Zhejiang registrierte Windgeschwindigkeiten bis zu 180 Stundenkilometer. Schifffahrtsbehörden warnten vor bis zu sieben Meter hohen Wellen. Die Millionenstadt Shanghai bereitete sich auf Überflutungen vor.

Windgeschwindigkeiten bis zu 137 Stundenkilometer

Zuvor hatte der Taifun in Taiwan mindestens zwei Menschen in den Tod gerissen, weitere vier werden noch vermisst. Rund 500.000 Haushalte waren ohne Strom, der Luftverkehr war lahmgelegt und viele Straßen nicht passierbar. Morakot hatte dort Windgeschwindigkeiten bis zu 137 Stundenkilometer erreicht.

Auf den Philippinen hatte der Sturm ebenfalls schwere Schäden angerichtet. Zehn Bergleute starben am Freitag, als sie unter einer Schlammlawine begraben wurden. Außerdem kamen während des Taifuns drei französische Bergsteiger und zwei einheimische Führer ums Leben.

Ein schweres Unwetter erschütterte auch Indien: Im Norden des Landes sind bei einem durch heftige Monsun-Regenfälle ausgelösten Erdrutsch mindestens 45 Dorfbewohner verschüttet worden. Wie die Polizei mitteilte, wurden bislang 19 Leichen geborgen. 26 weitere Menschen würden vermisst.

Es gebe jedoch kaum Hoffnung, noch Opfer lebend aus den Trümmern der Häuser zu bergen, hieß es. Die Schlamm- und Gerölllawine hatte bereits in der Nacht zu Samstag drei Weiler im Himalaya-Bundesstaat Uttarakhand unter sich begraben.

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