Sie erfüllen eine soziale Funktion. So wie die "Ruhrpott Bude" von Andreas Kontny in der Duisburger Straße in Mühlheim. Im Vergleich zu anderen Trinkhallen, die sich im Erdgeschoss von Mietshäusern auf wenigen Quadratmetern ausbreiten, ist sein Kiosk purer Luxus.
Bei ihm gibt es sogar einen Vorgarten und ein kleines Stück Rasen. Im Sommer sind die Plätze unter den Sonnenschirmen schnell belegt. In einem Interview mit der WAZ spricht er von einer neuen Lebensaufgabe, denn 2011 hat Kontny seinen Beruf als Dachdecker aufgegeben, das marode Häuschen renoviert und den Kiosk eröffnet. "Ich habe alles selber finanziert, von den Ämtern wird einem nicht geholfen, wenn man sich so radikal umorientiert," sagt er. Doch ohne das feste Einkommen seiner Freundin könnte er mit dem Laden nicht überleben.
Die Bude selbst ist schon älter - mindestens 20 Jahre. Schon früher hätten hier die Menschen Schlange gestanden, um Zeitungen, Süßigkeiten oder Getränke zu kaufen. Heute belegt er Semmeln für Handwerker. Während des "Trinkhallentags" können die Besucher bei ihm Jazzmusik hören.