Vor der Küste Indonesiens hat sich ein Erdbeben ereignet. Über die genaue Stärke gibt es unterschiedliche Angaben: Das Potsdamer Helmholtz-Zentrum gab die Stärke mit 7,7 an. Das seismologische Zentrum Europa-Mittelmeer in Frankreich gibt die Stärke mit 7,9 an. Japanische Seismologen maßen eine Stärke von 8,3.
Das Epizentrum des Bebens liegt den Angaben zufolge südwestlich von Sumatra, etwa 800 Kilometer von der Küste entfernt und in einer Tiefe von 10 Kilometern.
Dem Nachrichtensender Bloomberg zufolge hat die indonesische Regierung eine Tsunami-Warnung für Teile Sumatras herausgegeben, die inzwischen jedoch wieder aufgehoben wurde. Nach bisher nicht näher spezifizierten Behördenangaben soll es mehrere Todesopfer gegeben haben. Die Such- und Rettungsarbeiten würden durch die Dunkelheit behindert.
Eher geringes Risiko
Das Risiko eines Tsunamis sei allerdings "wahrscheinlich sehr gering", sagte Rainer Kind vom Potsdamer Helmholtz-Zentrum. Das Beben habe in diesem Fall nur zu horizontalen und nicht zu vertikalen Verschiebungen des Meeresbodens geführt. Zu vertikalen Verschiebungen komme es, wenn sich Beben näher an der Küste ereigneten.
Indonesien liegt in einer seismisch sehr instabilen Zone und war eines der Länder, die am stärksten vom dem Seebeben und dem darauffolgenden verheerenden Tsunami im Jahr 2004 betroffen waren. Damals kamen bei einer Stärke von 9,1 mehr als 200 000 Menschen ums Leben.
Die Stärke von Erdbeben wird mit der sogenannten Momenten-Magnituden-Skala gemessen. Wichtig zu beachten ist dabei, dass es sich um eine logarithmische Skala handelt. Ein Beben der Stärke 8 setzt dabei etwa 32 Mal so viel Energie frei wie ein Beben der Stärke 7 und ein Beben der Stärke 9 noch einmal etwa 32 Mal so viel wie ein Beben der Stärke 8.
Beben der Stärke 8 ereignen sich statistisch gesehen auf der Welt nur etwa einmal pro Jahr.