Sturm:Mehr als 300 Tote in der Karibik - "Matthew" bewegt sich auf US-Küste zu

  • Hurrikan Matthew ist über Haiti und Teile der Dominikanischen Republik hinweggezogen und hat dabei starke Schäden verursacht, mehr als 300 Menschen kamen Behörden zufolge bisher ums Leben.
  • Nun bereitet sich der Südosten der USA auf den Wirbelsturm vor. Präsident Obama hat für Florida und South Carolina den Notstand ausgerufen.
  • Drei Millionen Menschen sind aufgerufen, sich ins Landesinnere zu begeben.

Durch Hurrikan Matthew sind in Haiti und der Dominikanischen Republik mindestens 330 Menschen ums Leben gekommen. Das teilten die zuständigen Behörden mit.

Zahlreiche Straßen standen unter Wasser, Bäume und Strommasten knickten um. Die wichtigste Brücke zwischen Haitis Hauptstadt Port-au-Prince und den Départements im Süden stürzte ein. Häuser und Felder wurden beschädigt. Die Verbindung in die Region, in der die meisten Menschen in kleinen Häusern mit Wellblechdächern leben, wurde dadurch abgeschnitten. Sechs Jahre nach einem verheerenden Erdbeben, bei dem 2010 etwa 250 000 Menschen ums Leben kamen, leben immer noch Tausende Obdachlose in Zelten. Die Wahlkommission in Haiti hat wegen Hurrikan Matthew die für Sonntag geplante Präsidentenwahl verschoben.

In der Nacht zum Freitag bewegte sich Matthew mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 210 Stundenkilometern auf die US-Küste zu. Präsident Barack Obama verkündete den Ausnahmezustand für Florida und den weiter nördlich gelegenen Bundesstaat South Carolina, was die unmittelbare Freigabe von Bundesmitteln für Notmaßnahmen ermöglichte. Eine Karte des Nachrichtensenders CNN zeigt, wie sich der Sturm aktuellen Prognosen zufolge bewegen könnte:

Die Behörden in Florida, Georgia und South Carolina ordneten die Evakuierung küstennaher Regionen an. Floridas Gouverneur Rick Scott warnte, wer sich der Anordnung widersetze, riskiere den Tod. "Geht nicht surfen, geht nicht an den Strand. Ihr werdet sterben", sagte Scott.

Insgesamt drei Millionen Menschen sind aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Der Hurrikan hat auf seinem Weg in Richtung USA neue Kraft geschöpft und ist wieder auf die Stärke 4 hochgestuft worden - eine Stufe unter der Höchstkategorie, die er zwischenzeitlich ebenfalls erreicht hatte. Er könnte der verheerendste Hurrikan seit Andrew sein, der den Bundesstaat im Jahr 1992 heimsuchte.

In Kuba stürzten Bäume um

Außer in Haiti wütete der Sturm auch in Kuba. "Wir haben Wellen von drei bis vier Metern Höhe. Außerdem heftigen Regen und leichte Überschwemmungen", sagte der Leiter des Zivilschutzes der Stadt Baracoa, Tony Matos, am Dienstagabend (Ortszeit).

Bäume stürzten um und Straßen wurden überschwemmt. Die kubanischen Behörden hatten die Bevölkerung in der Küstenregion allerdings bereits seit Tagen auf den Wirbelsturm vorbereitet. Etwa zwei Millionen Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Die US-Streitkräfte zogen ihr nicht essenzielles Personal von der Militärbasis Guantánamo ab.

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