Tote bei Musikfestival in Belgien:Szenen wie bei einem "Weltuntergang"

Tragisches Ende des Pukkelpop-Festivals: Ein schwerer Sturm bringt im belgischen Hasselt zwei Bühnen und ein Festzelt zum Einsturz. Mindestens fünf Menschen sterben, Dutzende weitere werden verletzt. Augenzeugen berichten von apokalyptischen Zuständen.

Bei einem Unwetter während eines Open-Air-Festivals in Belgien sind nach Behördenangaben mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Viele weitere wurden zum Teil schwer verletzt - über die genaue Zahl gibt es allerdings widersprüchliche Angaben: Während manche Quellen von mindestens 40 Verletzten sprechen, berichten andere sogar von mehr als 70 verletzten Besuchern.

Ein starker Sturm fegte am Donnerstag über das Pukkelpop-Musikfestival in der Nähe von Hasselt hinweg, mehrere Menschen kamen ums Leben. (Foto: dpa)

Der Sturm war am Donnerstag über das Pukkelpop-Musikfestival in der Nähe von Hasselt hinweggefegt, etwa 80 Kilometer östlich von Brüssel. Mehr als 20 Rettungswagen waren im Einsatz. Der Leiter der Notfallplanung von Hasselt, Hugo Simons, sagte dem Rundfunksender VRT, elf Menschen hätten schwere Verletzungen davongetragen, Dutzende weitere seien leicht verletzt worden.

Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie heftige Windböen die Anlagen auf der Bühne herumschleuderten und durchnässte Besucher vor dem Regen Schutz suchten. Mehrere Zelte seien eingestürzt, sagte ein Reporter des Fernsehsenders NOS, Rick Hoogkamp, der das Open Air besuchte. Der Himmel habe sich verdunkelt und bei Sturmböen habe es zu hageln begonnen.

Auf Bildern waren außerdem umgestürzte Bäume und Gerüste für Lampen zu sehen. Organisator Chokri Mahassine erklärte, das erst am Donnerstag eröffnete dreitägige Pukkelpop-Musikfestival werde vorerst nicht weiter stattfinden.

Bürgermeisterin Hilde Claes sagte, die Opfer seien in mehrere Krankenhäuser in der Umgebung gebracht worden. Mehrere Leichtverletzte wurden demnach in einem Sportzentrum versorgt. An dem Open Air nehmen Berichten zufolge etwa 60.000 Besucher teil.

Noch in der Nacht besuchte der belgische Regierungschef Yves Leterme das Festivalgelände, um den Angehörigen der Opfer sein Beileid auszusprechen.

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