Post vom Stromanbieter ist immer eine spannende Sache. Wie viel Strom habe ich dieses Jahr verbraucht? Müsste ich bei dem Abschlag nicht eigentlich was zurückbekommen? Hoffentlich muss ich nichts nachzahlen. Das Kuvert ganz langsam geöffnet, die Augen geschlossen beim Auffalten des Briefs. Und dann: Schock, Erleichterung oder sogar Freude.
Daniele Cametti Aspri erlebte bei seiner diesjährigen Stromrechnung wohl Ersteres - und zwar richtig: 65 500 Euro soll der Italiener dem Energieversorger Acea bezahlen, als Nachzahlung für die vergangenen zehn Jahre. Dabei habe er seine Rechnungen stets gezahlt, sagte Aspri.
Auf Facebook postete der Fotograf aus Rom ein Bild mit einer Riesenrechnung - eine vergrößerte Kopie des Originals, die dem Betrag wohl angemessener erscheint. "Ich bin verzweifelt, ich habe geschrien, ich habe auf einmal mein Leben und das meiner Familie wanken sehen", schrieb er.
Acea teilte mit, auf die Forderung zu bestehen. "Wir bestätigen die Richtigkeit der Kalkulation, was den Verbrauch von Herrn Cametti angeht", heißt es darin. Der Kunde habe das Recht, Einspruch gegen die Rechnung zu erheben und den Betrag in Raten zu bezahlen. Es werde geprüft, wie es zu der Summe gekommen sei.
Aspri will die Forderung nicht akzeptieren. Er habe bereits einen Anwalt kontaktiert, um dagegen vorzugehen. Sollte das nicht klappen, dann hat er einen Plan B. Auf Facebook hat er dazu aufgerufen, seine Crowdfunding-Kampagne zu unterstützen. So will er das Geld für die Stromrechnung zusammenbekommen.
