Streit um Werbung mit Königin Sofía:Ryanair goes Royal

Schon wieder gibt es Ärger um eine Werbekampagne von Ryanair: Der Billigflieger wirbt mit der spanischen Königin Sofía - sehr zum Ärger des Zarzuela-Palasts.

Spaniens Königin Sofía ist zum Ärger des Zarzuela-Palastes ungewollt zur Werbefigur geworden. Nachdem die 70-Jährige am vergangenen Wochenende mit der Billigfluglinie Ryanair nach London gereist war, veröffentlichte das Unternehmen am Freitag in der spanischen Presse Anzeigen mit dem Konterfei der Monarchin und dem Spruch "Flieg wie ein König".

Streit um Werbung mit Königin Sofía: Wurde unfreiwillig zur Werbefigur: Spaniens Königin Sofía.

Wurde unfreiwillig zur Werbefigur: Spaniens Königin Sofía.

(Foto: Foto: Getty)

Als "Dankeschön" bietet die Firma Sofía eine Spende von 5000 Euro für eine Wohltätigkeitsorganisation ihrer Wahl an. Das Königshaus reagierte verärgert. "Wir sind erbost und verwundert. Wir wurden weder informiert noch um eine Genehmigung gebeten", zitierte der Rundfunk einen Sprecher des Palastes. Es würden nun rechtliche Schritte geprüft, um die Werbekampagne zu stoppen, hieß es weiter.

Sofía war am Wochenende mit der Billigfluglinie nach einem privaten Besuch in London für 15 Euro mit Ryanair zurück nach Spanien geflogen, berichtete die Zeitung Daily Mail. Ein Palastsprecher allerdings betonte, ausschlaggebend sei nicht der günstige Preis gewesen sondern die beste Verbindung, da die Königin so direkt habe nach Santander fliegen können, um dort mit König Juan Carlos an einem militärischen Festakt teilzunehmen.

Nach London war Königin Sofia mit der spanischen Fluggesellschaft Iberia gereist, um dort ihren zwei Jahre jüngeren Bruder Constantine zu besuchen. Der 1967 durch einen Putsch von Thron vertriebene ehemalige griechische König sollte sich in London einer Herzoperation unterziehen.

Da Iberia keinen Direktflug nach Santander anbietet, buchte die Königin bei der Billig-Konkurrenz. Dem Sprecher zufolge reisen Angehörige des Königshauses für gewöhnlich mit Linienmaschinen, mit Ausnahme von König Juan Carlos, dem dies aus Sicherheitsgründen verboten ist.

Ryanair hat bereits wegen anderer Werbekampagnen Ärger bekommen. Im Februar hatte ein Pariser Gericht das irische Unternehmen wegen einer ungenehmigten Annonce mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy und seiner Frau Carla Bruni zur Zahlung einer Entschädigung von 60.001 Euro verurteilt.

Die Anzeige zeigte das lächelnde Paar bei Überlegungen zu ihren Hochzeitsplänen unter der Überschrift "Ryanair: Für alle Gelegenheiten". In einer Gedankenblase neben Bruni ist zu lesen: "Mit Ryanair kann meine ganze Familie zu meiner Hochzeit kommen."

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