Streit um Bestseller "Sakrileg":Neuer Plagiatsvorwurf gegen Dan Brown

Kaum ist der US-Autor freigesprochen worden, droht ihm der nächste Prozess. Nun wirft ihm ein Russe Ideenklau vor.

Ein russischer Wissenschaftler wirft Brown vor, ihm einige seiner Einfälle für den Erfolgsroman "Sakrileg" (im Original "The Da Vinci Code") gestohlen zu haben. Der auf Leonardo da Vinci spezialisierte Kunsthistoriker Michail Anikin sagte, Brown habe sich unter anderem seiner Idee bedient, wonach da Vinci nicht nur Maler, sondern auch Theologe gewesen sei und seine "Mona Lisa" kein Porträt sondern eine Allegorie der christlichen Kirche.

Dan Brown, AFP

Bestseller-Autor Dan Brown nach seinem Freispruch vergangene Woche in London.

(Foto: Foto: AFP)

Schon 1998 habe Anikin dies gegenüber Kollegen aus den USA ausgeführt und im Jahr 2000 ein entsprechendes Buch über Leonardo da Vinci veröffentlicht. Von Brown erwarte er eine Entschuldigung sowie eine "Entschädigung für den erlittenen moralischen Schaden".

Anikin erhebt nach eigenen Angaben Anspruch auf alle Einnahmen, die Brown durch sein Plagiat erzielt habe. Sollte der Autor dem nicht stattgeben, werde er in den kommenden Tagen Klage einreichen, fügte der Mitarbeiter des Moskauer Ermitage-Museums hinzu.

Ein Gericht in London hatte Brown am Freitag vom Vorwurf freigesprochen, den Inhalt von "Sakrileg" bei zwei britischen Kollegen gestohlen zu haben. Von dem 2003 erschienenen und mittlerweile in mehr als 40 Sprachen übersetzten Werk wurden weltweit bereits annähernd 40 Millionen Exemplare verkauft.

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