Prinzessin Charlotte Elizabeth Diana:Mögen die Lätzchen bedruckt werden

Duchess of Cambridge gives birth to baby girl

Geschichtsbewusste Eltern mit ihrer echten Prinzessin: Herzogin Kate und Prinz William präsentieren der Welt ihre neugeborene (hier noch namenlose) Tochter

(Foto: dpa)

Charlotte Elizabeth Diana: Endlich hat die kleine britische Prinzessin einen - nein - drei Namen. Was ist davon zu halten?

Von Martin Zips

Diana, gerade der dritte Name der britischen Prinzessin dürfte Royalisten ganz besonders rühren. Ist er doch ein Tribut an die "Königin der Herzen", wie man Williams Mutter Diana nannte, bevor sie am 31. August 1997 in Paris bei einem Unfall ein so tragisches Ende fand. Bei Elizabeth, dem zweiten Namen der am Samstag geborenen Prinzessin von Cambridge, handelt es sich natürlich um einen Tribut an ihre Urgroßmutter, der dienstältesten amtierenden Monarchin der Welt.

Offiziell wird die frischgeborene Vierte in der britischen Thronfolge aber Charlotte heißen, besser: "Königliche Hoheit Prinzessin Charlotte von Cambridge". Charlotte, exakt darauf hatten die Briten zuvor bei den Buchmachern ihres wettbegeisterten Landes getippt!

Schließlich handelt es sich bei diesem Vornamen nicht nur um die weibliche Form von Charles (dem thronlosen Opa). Charlotte ist auch der zweite Name von Pippa Middleton, der Schwester von Kate, die die Duchess von Cambridge ist. Prinzessin dürfen sich übrigens weder Kate noch Pippa nennen, denn in Großbritannien kann nur Prinzessin sein, wer in das Königshaus hineingeboren wird oder diesen Titel verliehen bekommt. Charlotte Elizabeth Diana ist Prinzessin.

Die Spekulation war sicher nur die Rache der russischen Medien

Damit wäre die Namensfrage also geklärt. Man weiß ja, wie viel Unruhe ein junges Elternpaar mit der postnatalen Verzögerung einer derart wichtigen Entscheidung im weiteren familiären Umfeld auslösen kann. Weil sich Kate und William so lange mit dem Namen Zeit gelassen hatten (na ja, bei Charles hat die Bekanntgabe sogar einen Monat gedauert), hatten russische Medien sogar schon spekuliert, die Geschichte mit dem Baby stimme gar nicht.

Vor allem, weil Kate so entspannt aussah, vor dem Krankenhaus. Aber die Spekulation war sicher auch nur die Rache dafür, dass der Westen dem russischen Präsidenten kürzlich ein Baby in der Schweiz angedichtet hat.

Auf dessen Name wartet man bis heute vergeblich. Zumindest mit dem königlich-britischen Namen können nun endlich Strampler bestickt und Schnabeltassen verziert werden. Mindestens so kompliziert, wie die Bestimmung eines geeigneten Vornamens ist nämlich die Findung eines originellen Geburtsgeschenks. Etwas, das weder Eltern noch Kinder vor das Lätzchen stößt.

Der australische Premier Tony Abbott hat deshalb beschlossen, Charlotte Elizabeth Diana mit 10 000 Dollar zu beglücken. Also, nicht direkt, denn einer Prinzessin muss man natürlich kein Geld schenken. Wahrscheinlich schläft CED sogar schon in einer Bettdecke aus Merinowolle. So eine Decke hat Abbott ihr auch noch geschenkt, aber zusätzlich.

Und wer kriegt jetzt die 10 000 Dollar? Na, der Bergbilchbeutler - ein mausähnliches Lebewesen, von dem es noch etwa 2000 Stück geben soll. Bis Mitte der Sechzigerjahre meinte man, der Bergbilchbeutler sei ausgestorben, weil er so ungeheuer scheu sei und das Weibchen meist mehr Nachwuchs als Zitzen habe. Aber dann fand man einen in einer australischen Skihütte - und dann noch einen und dann noch einen.

Und jetzt würde man über den süßen Bergbilchbeutler halt gern noch mehr herausfinden, genauso wie über Charlotte Elizabeth Diana, die an diesem Montag in London zusätzlich mit 103 Böllerschüssen geehrt wurde. Tony Abbott jedenfalls hat mit seiner Idee gezeigt, wie man die schwierige Frage eines gelungenen Geburtsgeschenks am besten löst: tierisch menschlich.

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