Stiftung Warentest:Discounter-Lachs schneidet am besten ab

Lesezeit: 1 min

Stiftung Warentest hat Räucherlachs getestet. (Foto: dpa-tmn)
  • Guter Räucherlachs kann richtig günstig sein - das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Stiftung Warentest, die 20 Räucherlachsprodukte getestet hat.
  • Zwei Produkte im Test erwiesen sich noch vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums als mikrobiologisch auffällig.

Räucherlachs wird in der Weihnachtszeit gern gegessen. Die Stiftung Warentest hat jetzt 20 Produkte getestet. Ergebnis: Guter Räucherlachs muss nicht teuer sein. Zwei Produkte im Test erwiesen sich allerdings noch vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums als mikrobiologisch auffällig.

Die Tester interessierten sich besonders für die sensorische Qualität, also für Geschmack, Geruch und Aussehen. Räucherlachs sollte nicht "fischig" riechen oder schmecken und "buttrig" auf der Zunge zergehen. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Testsieger wurde eines der günstigsten Produkte vom Discounter. Der Zuchtlachs von Lidl/Odin Seafoods kostet 1,65 Euro pro 100 Gramm, sensorisch beurteilten die Tester ihn aber mit einer 1,0. Auch sonst hatten sie kaum etwas auszusetzen, so dass es das einzige Produkt mit der Endnote "sehr gut" (1,5) war.
  • Beim Wildlachs siegte der mit 16,80 Euro pro 100 Gramm teuerste. Der Rote Königslachs von der Fischtheke im Berliner KaDeWe kam sensorisch auf die Note 1,5 und verfehlte im Gesamturteil mit 1,7 knapp das "sehr gut".
  • Insgesamt wurden vier Wildlachs-Fabrikate gestestet. Es gab einmal ein "befriedigend", ein "ausreichend" und ein "mangelhaft". Bei den 16 Zuchtlachs-Produkten schnitten immerhin neun Produkte mit "gut" ab, vier mit "befriedigend", eines mit "ausreichend" und eines mit "mangelhaft".
  • Zwei Produkte im Test erwiesen sich noch vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums als mikrobiologisch auffällig. Beim Räucherl­achs von Aldi Süd/Norfisk fanden die Tester eine erhöhte Zahl Enterobakterien. Krankmachende Keime waren nicht darunter. Enterobakterien können aber ein Hinweis auf Hygienemängel sein.
  • Ein anderes Bakterien­problem hatte der Räucherlachs von Norfisk Delikatessen: In einer Packung konnten die Tester Listerien nach­weisen. Diese sind für gesunde Erwachsene unproblematisch, könnten aber für Schwangere, Neugeborene oder Immungeschwächte gefährlich werden. Insgesamt gab es nur ein "mangelhaft".
  • Der Wildlachs von Stührk fiel negativ durch die hohe Anzahl an Fadenwürmern auf. Geringe Mengen an toten Fadenwürmern sind bei Wildlachs zwar akzeptabel, das beanstandete Produkt habe jedoch deutlich die Grenzwerte des Sachverständigen-Gremiums für tierische Lebensmittel überschritten, erklärten die Tester. Insgesamt gab es deshalb nur ein "mangelhaft".

Grundsätzlich raten die Tester dazu, Räucherlachs schnell zu verzehren, da er anfällig für Keime sei. Angebrochene Packungen sollen spätestens am Folgetag aufgebraucht werden. Die ausführlichen Testergebnisse der Stiftung Warentest lesen Sie hier.

© SZ.de/dpa/afis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: